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Umfrage: Vertrauen in Impfungen bei Jugendlichen und Eltern gesunken

Bei einer amerikanischen Umfrage äußerten die meisten Eltern und Jugendlichen Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Impfungen im Allgemeinen. Das Vertrauen in Impfungen nahm bei Eltern und Jugendlichen mit und in der Folge der COVID-19-Pandemie ab. Dies geht aus den Umfrageergebnissen hervor, die auf der Tagung der Pediatric Academic Societies (PAS) am 4. Mai 2024 in Toronto (Kanada) vorgestellt wurden.

Die Umfrage wurde vom Unity Consortium durchgeführt, einer Organisation, die sich mit der Überwindung von Impfbarrieren befasst und Jugendliche und Eltern erstmals 2016 und dann erneut während der COVID-19-Pandemie zu ihrem Wissen, ihren Einstellungen und ihrem Verhalten in Bezug auf Impfungen befragte.

„Wir haben im Rahmen unserer Arbeit festgestellt, dass die COVID-19-Pandemie die Einstellung gegenüber und Umgang mit Impfstoffen in der Bevölkerung verändert hat, nicht nur gegenüber COVID-19-Impfstoffen“, erklärten Amy R. Grube, MD, FAAP, Assistenzprofessorin für Pädiatrie an der Case Western University School of Medicine, und Amy Middleman, MD, MSEd, MPH, Stiftungsprofessorin an den UH Hospitals/Case Western Reserve University School of Medicine, in einer gemeinsamen Erklärung gegenüber Healio. „Seit der COVID-19-Pandemie neigen mehr Menschen dazu, Impfungen abzulehnen. Dies ist ein besorgniserregender Trend, den wir weiter untersuchen wollten.“ Das Konsortium führte im Oktober 2023 eine landesweite Online-Umfrage durch. Diese enthielt im Expertenkonsens erstellte Fragen, die auf Folgefragen und Erweiterungen früherer Umfragen aus Oktober 2020, Februar 2021 und Juni 2021 basierten. Das Konsortium erhielt Antworten von 507 Eltern und 512 Jugendlichen im Alter zwischen 13 und 18 Jahren und verglich diese mit den Antworten aus dem Jahr 2021.

Bedeutung der Impfungen für Gesundheit immer weniger wahrgenommen

Die Autor*innen fanden heraus, dass im Jahr 2023 70% der Eltern und 56% der Jugendlichen es für wichtig hielten, dass Jugendliche alle empfohlenen Impfungen erhalten, um gesund zu bleiben. Im Juni 2021 waren es noch 85% der Eltern und 82% der Jugendlichen.
Ebenfalls im Jahr 2023 äußerten 60% der Eltern und 61% der Jugendlichen Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Impfstoffen im Allgemeinen, und 58% aller Teilnehmer*innen äußerten Bedenken hinsichtlich der Wirksamkeit – ähnlich wie im Jahr 2021.

Darüber hinaus glaubten nur 46% der Eltern und 33 % der Jugendlichen, dass es sinnvoll sei, den neuesten COVID-19-Impfstoff zu erhalten. 38% der Eltern bzw. 40% der Jugendlichen gaben an, dass sie nicht geplant hätten, dass ihr Teenager bzw. sie mit dem neuesten COVID-19-Impfstoff immunisiert würden.

„Wir hatten in der Klinik eine Zunahme von Menschen, die ablehnenden Haltungen gegenüber Impfungen einnehmen, beobachtet, daher war es nicht überraschend, dass die Daten zeigten, dass diese negative Einstellung in der Bevölkerung tatsächlich gewachsen ist“, so Grube und Middleman.
Die Eltern und Jugendlichen sollten außerdem angeben, welche Informationsquelle nach ihrer Ansicht in Bezug auf Impfstoffe am seriösten sei. 65% der Eltern gaben an, ihrem Arzt / ihrer Ärztin und 55% ihrer Apothekerin / ihrem Apotheker zu vertrauen.

„Wir waren positiv überrascht, dass (Haus- / Kinder- und Jugend-]Ärzt*innen von Eltern und Jugendlichen weiterhin als vertrauenswürdige Informationsquelle angesehen wurden, während das Vertrauen in soziale Medien als Quelle für Impfstoffinformationen gering war“, so Grube und Middleman.

Quellen: Healio, PAS 2024 Meeting