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Ungewissheit über Krebserkrankung der Eltern für Kinder belastend

Laut dem Leiter der Beratungsstelle „Kinder körperlich kranker Eltern“, Georg Romer vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf, können viele psychische Störungen verhindert werden, wenn Eltern frühzeitig mit ihren Kindern über ihre Krebserkrankung sprechen. Ein Drittel der betroffenen Kinder zeigt im Verlauf der Erkrankung der Eltern psychische Auffälligkeiten ….

Kinder sollten möglichst früh erfahren, wenn ein Elternteil an Krebs erkrankt ist. Ungewissheit viel belastender als die Wahrheit, erläutert Georg Romer vom Uniklinikum Hamburg-Eppendorf und Leiter der Beratungsstelle „Kinder körperlich kranker Eltern“. „Viele psychische Störungen könnten verhindert werden, wenn die Eltern frühzeitig mit ihren Kindern offen über die Erkrankung sprächen“.

Vater und Mutter sollten erklären, wie Krebs entsteht, dass die Krankheit nicht anstreckend ist und dass immer mehr Kranke geheilt werden. Außerdem könne es helfen, wenn Erzieherinnen im Kindergarten oder der Klassenlehrer informiert werden. Denn so bekomme das Kind mehr Rücksicht, Verständnis und Trost, wenn es sich auffällig verhält, erklärt Romer.

In Deutschland erleben nach Angaben der Deutschen Krebshilfe in Bonn jährlich bis zu 200.000 Kinder unter 18 Jahren, dass ein Elternteil an Krebs erkrankt. Diese Kinder zögen sich oft aus ihrem Umfeld zurück, sie müssten vermehrt Verantwortung im Haushalt übernehmen und hätten weniger Zeit für Hobbys oder zum Spielen. Ein Drittel der betroffenen Kinder werde im Verlauf psychisch auffällig. Ein neues Förderprogramm soll helfen, diese Kinder künftig besser zu unterstützen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: www.krebshilfe.de