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Ungewohnte Einschlafhilfen können Babys verwirren

Sich immer wiederholende einfache Rituale helfen kleinen Kindern beim Einschlafen. Säuglinge haben sich bereits in den ersten Lebenswochen an bestimmte Verhaltensweisen gewöhnt, die ihnen beim Einschlafen helfen. Ändern Eltern ihre “Taktik“ häufig, verunsichert das die Kleinen eher und bringt sie aus ihrem Rhythmus…

Wenn das Baby nachts aufwacht, sollten Eltern nicht zu aufwendigen Maßnahmen greifen. Säuglinge haben bereits in den ersten Lebenswochen kleine Rituale, die ihnen beim Einschlafen helfen, erläutert Dr. med. Michael Zinke, Sprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Hamburg. Dies kann die Brust der Mutter sein, das Summen eines Liedes oder der Beruhigungsschnuller. „Bieten die Eltern ihnen falsche Hilfe an, geraten die Kinder aus ihrem Rhythmus und schreien“.

Problematisch sei es beispielsweise, das Zimmer zu wechseln und das Kind ins Ehebett zu nehmen oder es lange in der Wohnung herumzutragen. Werde dies oft praktiziert, gewöhnten sich die Kinder an das aufwendigere Ritual. „Die Eltern sind verzweifelt und suchen spätestens dann den Kinder- und Jugendarzt auf.“

Dass junge Säuglinge nach dem Erwachen schreien, sei nicht unüblich, erklärt Dr. Zinke. Die Ursache seien manchmal Hunger, volle Windel, Erbrechen oder Überwärmungsgefühl. Oft finde sich aber auch keine erklärbare Ursache. Ein gesunder, gut versorgter sechs Wochen alter Säugling schreie durchschnittlich 2,75 Stunden pro Tag. „Wenn diese Phase nachts ist, sind die Eltern oft verzweifelt“. Mit zwei Lebensmonaten, wenn der Schlaf-Wach-Rhythmus ausreift, sei dieses Schreien am häufigsten. Danach nehme es allmählich ab.

Nach neueren Untersuchungen klagen bis zu 50% der Eltern darüber, dass ihre Kinder nicht zu Bett gehen wollen oder nicht durchschlafen können. Wichtig sei konsequentes Verhalten. „Hier müssen beide Elternteile ein gut abgesprochenes Konzept haben.“