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UNICEF: Große Unterschiede im Wohlstand und in der Gesundheit von Kindern aus wohlhabenden Ländern

In wohlhabenden Ländern wächst der Unterschied zwischen Kindern aus sozial benachteiligen und finanziell gut gestellten Familien. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF. Die Ungleichheit betrifft vor allem die Bereiche Gesundheit, Wohlstand und Lebenszufriedenheit.

Der UNICEF "Report Card 13" beurteilt die Situation der Kinder in über 40 der weltweit reichsten Länder und die Ungleichheit der ärmsten Kinder in Bezug auf Bildung, Einkommen, Zufriedenheit mit dem Leben und Gesundheit.

In Norwegen erreicht der Wohlstand auch die Kinder aus ärmeren Familien

Die Studie stellt fest, dass viele der reichsten Nationen der Welt sich meist nicht genügend um ihre ärmsten Kinder kümmern. In 19 von 41 reichen Ländern übersteigt die relative Einkommenslücke 50%: Familien, die mit ihrem Haushaltseinkommen im unteren Zehntel der Bevölkerung eines Landes liegen, haben weniger als die Hälfte des verfügbaren Haushaltseinkommens einer Mittelschichtfamilie zur Verfügung.

Norwegen ist das Land, das die geringste Ungleichheit im Haushaltseinkommen zwischen Arm und Reich zeigte und erlangte damit den ersten Platz. Alle skandinavischen Länder - mit Ausnahme von Schweden (im mittleren Bereich) - haben die kleinsten relativen Einkommenslücken. In diesen Ländern ist das verfügbare Haushaltseinkommen einer Familie, die zu den 10% ärmsten Einwohnern gehört, um etwa 38% niedriger als das einer Familie mit mittleren Haushaltseinkommen.

Kinder in USA leiden häufig unter Armut

Die USA nimmt als ein Land mit der höchsten Kinderarmutsquote in den Industrienationen einen Platz im unteren Drittel ein, wenn es um die Einkommensungleichheit geht. Den Platz unter der USA erhielt die Türkei, den Platz darüber Chile. Die Studie stellte fest, dass die USA eine relative Einkommenslücke von 59% aufweist, d.h., ein Kind, dessen Familie ein Haushaltseinkommen im unteren Zehntel aufweist, hat fast 60% weniger Einkommen zur Verfügung als Familien mit mittleren Einkommen. Japan, das wie die USA eines der reichsten Länder der Welt ist, hat noch eine etwas höhere relative Einkommenslücke, sie liegt bei knapp über 60%.

In Deutschland sind die Einkommensunterschiede noch nicht so groß

Deutschland nimmt bei den 41 untersuchten Ländern Platz 12 ein und liegt damit am Ende des oberen Drittels, nach Österreich und vor Frankreich.
Alexandra Yuster, stellvertretende Direktorin der Abteilung sozialen Eingliederung und Politik (social inclusion and policy) bei der UNICEF, in einem Interview mit Neewsweek: "Insgesamt ist zwar die Mittelschicht relativ stark, aber die am schlechtesten gestellten Kinder fallen weiter zurück."

Besonders großer Abstand beim Gesundheitszustand

Einer der größten Unterschiede zwischen „durchschnittlichen Kindern“ und den ärmsten Kindern in den reichsten Ländern zeigte sich im Bereich „Gesundheit“. Kinder im Alter von 11, 13 und 15 Jahren wurden gebeten, über Symptome wie Schlafstörungen, Nervosität, Übelkeit und Kopfschmerzen zu berichten und darüber, wie oft sie davon betroffen sind. In vielen Ländern waren davon insbesondere Mädchen betroffen. "Auch wenn für diese Beschwerden nicht immer eine medizinische Versorgung erforderlich ist, können sie das Wohlbefinden beeinflussen, weil Kinder täglich müde in die Schule gehen, dadurch weniger Leistung bringen und weniger Chancen erhalten“, so Yuster.

Im Bereich "körperliches Wohlbefinden" erreicht Deutschland Platz 2

Die geringste Ungleichheit im Bereich Gesundheit erlebten Kinder laut eigenen Angaben in Österreich (Platz 1), Deutschland (Platz 2) und der Schweiz (Platz 3). Dänemark, Finnland und Norwegen nahmen ebenso das obere Drittel in Bezug auf das Wohlbefinden der Kinder in allen Bevölkerungsschichten ein. Die größten Unterschiede in der Gesundheit von Kindern tauchten in Israel (38,9%), der Türkei (34,5%) und in Polen (34,1%) auf. Mehr als die Hälfte der Kinder in Türkei und rund ein Drittel der Kinder in Bulgarien, Frankreich, Israel, Italien, Malta und Rumänien gaben an, unter einer oder mehreren Gesundheitsbeschwerden am Tag zu leiden.

Yuster zufolge kann die Einkommensungleichheit durch Sozialhilfe, finanzielle Unterstützung von Regierungen oder anderen Organisationen verbessert werden. Mehr Arbeitsplätze und Ausbildungsmöglichkeiten zu schaffen sowie für bessere Löhne zu sorgen, könnte ihrer Meinung nach ebenso helfen. "Ich denke, es ist wirklich wichtig, sich daran zu erinnern, dass die Kinder nicht warten können, ihre Kindheit geht vorüber", erklärte Yuster. "Wenn wir sagen, dass es ein Jahrzehnt dauert, bis politische Veränderungen greifen können, um wirklich auch die Ärmsten zu erreichen, na ja, dann gibt es eine Generation von Kindern, die wir verpasst haben." Sie fügt hinzu: "Sie im Abseits zu lassen ist nicht gut für sie und auch nicht besonders gut für die Gesellschaft.“

Quelle: <link http: europe.newsweek.com _blank external-link-new-window external link in new>Newsweek, <link https: www.unicef-irc.org publications pdf rc13_eng.pdf _blank external-link-new-window external link in new>UNICEF