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Unterarm- und Ellenbogenbrüche bei Kindern: Ultraschall kann Röntgendiagnostik ersetzen

Ultraschalluntersuchungen sind eine zuverlässige Alternative zur bisherigen Röntgendiagnostik von Brüchen am Unterarm und Ellenbogen bei Kindern – und können Strahlenbelastung ersparen. Dies zeigen die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung.

© U. J. Alexander - stock.adobe.com

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Aussagekräftige Daten aus einer aktuellen randomisierten kontrollierten Studie (RCT) bestätigen die Vorteile der Ultraschalldiagnostik (Fraktursonografie) bei Verdacht auf Brüche an den langen Armknochen bei Kindern: Mithilfe von Ultraschall lassen sich Knochenbrüche am Unterarm und in Nähe des Ellenbogens verlässlich und ohne funktionelle Nachteile genauso gut erkennen wie durch Röntgendiagnostik – und das ohne Strahlenbelastung. Dank der guten zusätzlichen Evidenz aus der RCT, die zur Auswertung für den Vorbericht noch nicht vorlag, sieht das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) im nun vorliegenden Abschlussbericht sogar einen Beleg für einen höheren Nutzen der Fraktursonografie am distalen Unterarm, also die höchste Nutzenkategorie. Für Brüche am Ellenbogen bleibt es wie im Vorbericht beim Hinweis auf einen höheren Nutzen im Vergleich zur Strahlendiagnostik, weil dazu keine weitere Evidenz vorlag.

Bei Verdacht auf einen Bruch am Oberarmknochen fehlt es noch an belastbaren Daten zur Fraktursonografie, die sich aber durch eine Erprobungsstudie sammeln ließen. Für eine solche Studie hat das IQWiG im Abschlussbericht Eckpunkte formuliert.

Die Vorteile und Nachteile von Ultraschalldiagnostik bei Verdacht auf Brüche an Oberarm, Ellenbogen oder Unterarm bei Kindern im Vergleich zur konventionellen Röntgenuntersuchung hat das IQWiG im Auftrag des Gemeinsame Bundesausschusses (G-BA) bewertet mit dem Fazit: An Unterarm und Ellenbogen kann die Fraktursonografie die konventionelle radiologische Diagnostik ersetzen. Dies erleichtert die Untersuchung für alle Beteiligten – Kinder, Angehörige und medizinisches Personal.

Diagnostik optimieren und Betroffene schonen

Kinder sind strahlenempfindlicher als Erwachsene und Knochenbrüche kommen bei ihnen häufiger vor: Nur etwa die Hälfte der Kinder erlebt keinen Knochenbruch während der Wachstumsphase. Solche Verletzungen sind überdies meist mit Schmerzen und Angstgefühlen verbunden – deshalb kommt es bei Kindern besonders auf eine möglichst einfache Untersuchungssituation und das Minimieren von Strahlenbelastung an. Die Fraktursonografie kommt ohne Strahlenbelastung aus und lässt sich in einer schmerzarmen Armhaltung durchführen, ohne dass sich die beunruhigten Kinder von den Eltern trennen müssen. Eine Röntgenuntersuchung wird dann nur noch notwendig, wenn das Ultraschallergebnis nicht eindeutig ist.

Wie wichtig die praktischen Vorteile der Fraktursonografie sind, bestätigte sich in den Gesprächen mit Betroffenen, die das IQWiG auch für diese Bewertung durchgeführt hat. Solche Betroffenengespräche führt das IQWiG regelmäßig durch, um einen unmittelbaren Eindruck davon zu gewinnen, was für Patientinnen und Patienten oder ihre Angehörigen bei medizinischen Untersuchungen und Behandlungen relevant ist.

Fraktursonografie am Oberarm wird weiter untersucht

Die Studiendaten von 33 Kindern zur Ultraschalldiagnostik bei Verdacht auf Oberarmbruch sind zu schwach, um einen Vorteil zu zeigen. Allerdings lässt sich daraus ein Potenzial für die Fraktursonografie als Alternative zur Röntgendiagnostik ableiten. Deshalb haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des IQWiG Eckpunkte für eine Erprobungsstudie skizziert, in der die Fraktursonografie am Oberarm verglichen wird mit der Röntgendiagnostik: Ziel dieser Testgütestudie ist es nachzuweisen, dass ein unauffälliger Sonografie-Befund einen unauffälligen (d. h. negativen) Röntgen-Befund mit hinreichender Genauigkeit vorhersagen kann. Für die Studienhypothese ist die Sensitivität (Treffergenauigkeit) entscheidend: Bei ausreichend hoher Sensitivität ist sichergestellt, dass nur in wenigen Fällen in der Fraktursonografie ein Bruch übersehen wird. Eine solche Erprobungsstudie ist gut realisierbar, wie auch einschlägige Fachgesellschaften in ihren Stellungnahmen zum Vorbericht bestätigten.
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Nelli Klassen, Presse- und Öffentlichkeitsarbei, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)
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Quellen: idw-online.de, Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)