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Verbrühungen oder Verbrennungen: Mit handwarmem Wasser kühlen

Verbrühte oder verbrannte Hautstellen an Armen und Beinen sollten Eltern etwa für 10 Minuten mit fließendem, handwarmen Wasser von etwa 15 bis 20 Grad Celsius kühlen.

„Eisiges Wasser kann zwar ebenso den Schmerz lindern, aber erhöht anschließend die Durchblutung, was die Beschwerden später verstärkt. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass die Haut einen Kälteschaden erleidet“, warnt Dr. Hermann Josef Kahl, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Das lauwarme Wasser kann einer australischen Studie zufolge möglicherweise sogar das Ausmaß der Verletzung etwas verringern. Um eine Unterkühlung zu vermeiden, sollten Eltern diese Maßnahme jedoch auf die Extremitäten beschränken, und nicht am Rumpf, am Kopf oder großflächig anwenden. Nach dem Kühlen sollte die Wunde steril abgedeckt werden.

Gleich nach dem Unfall sollten Eltern ihrem betroffenen Kind alle Kleidung ausziehen, da sich Stoff u.a. mit heißer Flüssigkeit vollgesogen haben kann oder letztere unerkannt in andere Regionen geflossen sein kann. Gelingt dies nicht, können auch feuchte Tücher zur Schmerzlinderung auf die betroffenen Stellen aufgelegt werden. Ist nur eine Betreuungsperson anwesend, sollte diese gleich nach dem Kühlen den Notruf tätigen. Säuglinge und Kleinkinder müssen grundsätzlich in die Klinik gebracht werden. Bei Kleinkindern besteht bereits Lebensgefahr, wenn 8% oder mehr der Körperoberfläche betroffen sind. Die Kinderhand kann als Schätzwert für 1% der Körperoberfläche herangezogen werden.

Verbrühungen und Verbrennungen gehören zu den zweithäufigsten Unfällen im Kindesalter, insbesondere im Vorschulalter.

Quellen: MMW Fortschritte der Medizin, <link http: journals.plos.org plosone article _blank external-link-new-window external link in new>PLOS one
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