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Vergiftungen durch Meerestiere

Nicht nur in fernen Ozeanen können Gefahren lauern, sondern auch im Mittelmeer und an der Nord- und Ostsee...

Kein weißer Hai in Sicht: Baden in der Nordsee oder im Mittelmeer gilt als ungefährlich. Dennoch verletzen sich dabei jedes Jahr zahlreiche Urlauber, vor allem Kinder schwer, oft lang anhaltend, manchmal tödlich. Denn unter der so friedlich aussehenden Wasseroberfläche, am Strand und zwischen Klippen lauern zahlreiche gefährliche Tiere.

Giftiges Petermännchen versteckt sich im Sand
In der Nordsee, an der Südküste Englands und im Mittelmeer lebt das Petermännchen. Der Fisch mit dem niedlich klingenden Namen ist äußerst hinterhältig. Er wühlt sich im flachen Wasser in den Sand ein, so dass nur noch die Rückenflosse mit dem beweglichen Giftstachel herausragt. So wartet er auf herumwatende Touristenbeine. Der Stich des Petermännchens verursacht heftige und lang anhaltende Schmerzen, die sich häufig über das Wundgebiet hinaus ausdehnen. Die Extremitäten schwellen an, verfärben sich blau, die Lymphknoten werden dick und schmerzen. Dazu kommen Kopfschmerzen, Fieber, Gelenkschmerzen, Angst- und Frostgefühl, Stimmverlust, Puls- und Blutdruckabfall bis zum Kollaps. Tritt ihr Kind in ein Petermännchen, sollten Eltern sofort den Stachel entfernen, das verletzte Bein oder den Arm ruhig stellen und den Kinder- und Jugendarzt bzw. einen ortsansässigen Arzt aufsuchen.

Seeigelstachel sind in allen Meeresklippen gefährlich
Häufig, schmerzhaft, aber zum Glück weniger gefährlich als die Begegnung mit dem Petermännchen ist der Tritt in Seeigel. Ihre Stacheln brechen schnell und müssen dann in mühsamer Kleinarbeit aus den Fußsohlen gezogen werden. Danach gilt dasselbe wie auch bei Wunden durch scharfkantige Muscheln: desinfizieren, eventuell mit Jodsalbe behandeln und dem Kind beim nächsten Herumklettern in Klippen vorbeugend Badeschuhe anziehen.

Feuerquallen gibt es auch in der Nord- und Ostsee
Viele Kinder lieben es, am Strand mit Quallen herumzuspielen. Feuerquallen nehmen dies sehr übel. Ihre Drüsen stellen Gift her und schießen es schon bei leisester Berührung in die Haut ihres Gegenübers. In den meisten Fällen juckt und schmerzt die Haut danach nur kurz. Einige Kinder reagieren jedoch auch mit schweren allergischen Schocks gegen das Quallengift und tragen großflächige "Verbrennungen" davon. Eltern sollten als Erste-Hilfe-Maßnahme die betroffenen Glieder ruhig stellen, die Wunde mit Salzwasser abwaschen, Tentakeln mit der Hand entfernen und die "Verbrennung" mit Essigwasserkompressen und anschließend Eis kühlen. Reiben kann das Gift weiter freisetzen. Im Zweifelsfall sollten Sie Ihr Kind dem Arzt vorstellen.

Nicht nur im Meer, auch im heimischen Salzwasseraquarium schwimmt oft gefährliches Getier. Häufig sind sie der ganze Stolz ihrer Besitzer. Kinder sollte man jedoch vor ihnen warnen und von dem Becken fernhalten: Vorsicht bissiger Fisch.