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Vernachlässigte Heimkinder profitieren von rascher Adoption

In den ersten Lebensjahren können Heimkinder mit Entwicklungsrückstände, diese in ihren Adoptivfamilien und bei besserer Betreuung schnell wieder nachholen...

Der Zeitfaktor bestimmt weitgehend, ob Kinder nach einer unzureichenden Versorgung in ihren ersten Lebensjahren langfristig und ernsthaft in der Entwicklung gestört sind. Das haben US-Forscher in einer Studie mit kleinen Waisen aus Osteuropa ermittelt. Danach konnten Kinder, die weniger als 26 Monate in Waisenhäusern und ähnlichen Institutionen verbrachten, Entwicklungsstörungen in Adoptivfamilien später vergleichsweise schnell wieder überwinden. Bei Kindern, die jedoch bis zu 41 ihrer ersten Lebensmonate in staatlichen Heimen verbracht hatten, waren noch Jahre später erhebliche Einschränkungen in der Wahrnehmungs- und Bewegungsfähigkeit festzustellen.

Informationsverarbeitung zu wenig gefördert
Nach Seth Pollak, Psychologe von der Universität von Wisconsin in Madison, war der Intelligenzquotient aller Fünf- bis Sechsjährigen in der Studiengruppe zwar im altersgerechten Bereich. Doch mehr als die Hälfte der Kinder hatte extreme Probleme damit, verbale Informationen zu verarbeiten. "Wenn die Kinder zuhören, eine Aufgabe erinnern und dann schnell reagieren sollten, hatten viele große Schwierigkeiten", sagte Pollack. "Dies ist problematisch, weil genau diese Fähigkeiten in der Schule gefordert seien."