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Vernachlässigung der frühen Entwicklungsförderung

Sprachdefizite, motorischen Störungen, Verhaltensprobleme und Entwicklungsstörungen nehmen insbesondere bei Kindern aus sozial schwachen Familien zu. Deshalb ist der Ausbau von entwicklungsunterstützenden und familienergänzenden Einrichtungen wie Hort, Kindergarten und Schule besonders wichtig...

Kinder mit Entwicklungsstörungen werden in Deutschland häufig immer noch zu spät erkannt. Vor allem Kinder aus sozial schwachen und Migrantenfamilien sind benachteiligt. Laut dem "Kinderreport 2004" werden bald 2,5 Millionen Kinder und Jugendliche unter schlechten wirtschaftlichen Bedingungen aufwachsen müssen. Zur Zeit leben 1,1 Millionen Kinder bei Eltern, die Sozialhilfeempfänger sind.

Besonders auffällig ist die Zunahme von Sprachdefiziten, motorischen Störungen, Verhaltensproblemen und Entwicklungsstörungen bei Kindern. Um Risikokinder möglichst frühzeitig fördern zu können, wäre eine frühzeitige und qualifizierte Betreuung schon im Alter von drei bis sechs Jahren in Kindergärten und Tagesstätten erforderlich. Durch flächendeckende Kindergarten- und Einschulungsuntersuchungen können vor allem solche Kinder erfasst werden, die selten beim Kinder- und Jugendarzt vorgestellt werden. Mit Hilfe eines Netzwerkes verschiedener Berufsgruppen und Institutionen, u.a. Kinder- und Jugendarzt und Erzieher/innen sowie Frühförderstellen, könnten auch sozial benachteiligte Kinder möglichst früh effektiv gefördert und ggfs. behandelt werden, um bessere Chancen in ihrem zukünftigen Leben zu erhalten.