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Verreisen mit Kindern

Mit der richtigen Planung werden Familienreisen für Kinder und Eltern ein Erfolg. Rechtzeitig vor Urlaubsantritt sollten sich Eltern bei ihrem Kinder- und Jugendarzt über mögliche Gesundheitsrisiken, nötige Impfungen und wichtige Vorsorgemaßnahmen am Urlaubsort informieren. Neben einer kleinen Reiseapotheke dürfen aber das Lieblingsspielzeug sowie andere wichtige Spielsachen nicht vergessen werden..

Grundsätzlich ist bei der Auswahl des Urlaubsziels wichtig, dass die Anreise nicht zu lang, das Klima nicht zu heiß ist und gefährliche Erkrankungen leicht vermieden werden können. So eignen sich für Kinder unter fünf Jahren beispielsweise keine Aufenthalte in tropischen Ländern. Für Babys und Kleinkinder sind Reisen in ein gemäßigtes Klima und in Höhen bis 1.500 m günstig. Besonders kleine Kinder brauchen unabhängig vom Reiseziel ihren gewohnten Tagesrhythmus (Mahlzeiten und Schlafenszeiten).

Sobald Kinder laufen können, sollten Eltern den Bewegungsdrang ihrer Kinder mit berücksichtigen. Langes Sitzen im Auto oder im Flugzeug kann für sie unerträglich werden. Deshalb brauchen sie immer wieder Pausen, um sich austoben zu können. Urlaubsziele mit Spielmöglichkeiten sind in dieser Zeit wichtig.

Kinder im Vorschulalter oder Schulkinder freuen sich auch, wenn sie immer wieder an den gleichen Urlaubsort fahren. Sie kennen die Umgebung und treffen vielleicht alte Freunde wieder, wie z. B. beim Camping oder beim Urlaub auf dem Bauernhof.
Am reisefreudigsten sind nach einer Studie des Bundesforums Kinder- und Jugendreisen Jugendliche zwischen 14 und 19. Für sie werden allerdings auch Reisen ohne die Eltern, z. B. mit einer Jugendgruppe, interessant.

Keine Gesundheitsrisiken eingehen
Vor der Abreise sollten Eltern sich von Ihrem Kinder- und Jugendarzt rechtzeitig über notwendige Impfungen beraten lassen. Spätestens vier Wochen vor Abreise sollte der Kinder- und Jugendarzt den Impfstatus des Kindes überprüfen. Er berät Eltern auch über eine geeignete Reiseapotheke. Sie sollte u.a. eine Wundsalbe, Hautdesinfektionsmittel, Pflaster und Verbandsmaterial, Mittel gegen Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, Elektrolytlösungen, fiebersenkende Mittel sowie Mückenschutz enthalten. Auch Medikamente, die regelmäßig eingenommen werden müssen, dürfen nicht vergessen werden. Bei Reisen in Länder, die einen niedrigeren Hygienestandard als Deutschland haben, sollten alle Familienmitglieder nur abgekochtes Wasser bzw. solches, das aus versiegelten Wasserflaschen stammt, verwenden. Für Nahrungsmittel gilt "Koch es, schäl es, oder vergiss es!", Eiswürfel und Speiseeis sollten deshalb gemieden werden. Und um den Urlaubsspaß nicht zu trüben, darf auf keinen Fall der Sonnenschutz fehlen: Sonnenhut, Schirmchen, Sonnencreme, Sonnenbrille und leichte, luftdurchlässige Kleidung, die die UV-Strahlung abhält.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern - Abenteuer Familie" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 2. Juli ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Expertin ist Frau Dr. med. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.