Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Viel Zeit vor dem Bildschirm wirkt sich negativ auf soziale Kontakte aus

Je mehr Zeit Heranwachsende vor dem Computer oder Fernseher verbringen, desto schlechter sind ihre sozialen Beziehungen zu Gleichaltrigen und auch zu ihren Eltern. Zu diesem Schluss kommen Forscher nach der Auswertung von über 4.000 Interviews mit Jugendlichen …

Je mehr Zeit Teenager vor dem Fernseher oder mit Computerspielen verbringen, desto schlechter sind ihre Kontakte - sowohl zu ihren Eltern als auch zu Gleichaltrigen. So die Behauptung neuseeländischer Forscher. Mit jeder zusätzlichen Stunde vor dem Fernseher nimmt die Qualität der Beziehung zu den Eltern um 13% und die zu Freunden um 24% ab. Dies ergaben die Aussagen von fast 1.000 Teenagern zu ihrem Freizeitverhalten sowie zu ihrem Verhältnis zu Schulkameraden und zu ihren Eltern. Die Teilnehmer waren zwischen 1987 und 1988 15 Jahre alt. Ähnliche Schlussfolgerungen, nur nicht so ausgeprägt, zogen die Wissenschaftler aus der Befragung von über 3.000 14- bis 15-Jähigen im Jahr 2004. Pro Stunde, die Jugendliche fern sahen, nahm das gegenseitige Verständnis zwischen Eltern und Kindern demnach um 4% ab, pro Stunde vor dem Computer um 5%. Lesen oder das Erledigen von Hausaufgaben war laut der Studie, die in der Märzausgabe der Archives of Pediatrics & Adsolescent Medicine erschien, dagegen mit besseren sozialen Fähigkeiten verbunden.

Laut den Autoren um Dr. Rosalina Richarads spricht dies gegen das Argument einiger TV-Befürworter, das davon ausgeht, dass Fernsehen wichtig ist, um mit Gleichaltrigen über Sendungen oder Aktuelles reden zu können. Ein Grund für schlechtere Familienbeziehungen könnte ihrer Meinung nach sein, dass Kinder mit einem Fernseher in ihrem Zimmer auch seltener an gemeinsamen Mahlzeiten teilnehmen. Umgekehrt kann es aber auch sein, dass Kinder mit Kontaktproblemen sich in die Welt der Medien flüchten, so Dr. Richards.