Viele Kinder in Deutschland sind nach Angaben von Experten nicht ausreichend geimpft. Dem Bundesverband der Betriebskrankenkassen (BKK) in Berlin zufolge besitzen nur 59% der Kinder einen Impfschutz gegen Masern, 51% gegen Röteln und 49% gegen Mumps. Die Angaben beruhen auf einer repräsentativen Umfrage unter 636 Eltern mit Kindern unter 14 Jahren, die das Institut TNS Emnid in Bielefeld für den Verband vorgenommen hat.
Eltern wissen zu wenig über den Impfstatus
Der Umfrage zufolge kennen viele Eltern den Impfstatus ihrer Kinder entweder nicht genau oder sie beurteilen ihn insgesamt schlechter als er tatsächlich ist. Laut Aussagen ihrer Eltern sind nur rund drei Viertel der Kinder (76%) jemals gegen Kinderlähmung geimpft worden, weniger als zwei Drittel gegen Diphtherie (63%) und Wundstarrkrampf (62%). Erhebungen der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut in Berlin zufolge liegen die Impfraten mit 97% bei Wundstarrkrampf, 96% bei Diphtherie und 95% bei Kinderlähmung viel höher.
Impfvorsorge ist in den östlichen Bundesländern besser
Der BKK empfiehlt, die gelben Impfbücher der Kinder immer zu den Vorsorgeuntersuchungen mitzunehmen und den Kinder- und Jugendarzt auf das Thema "Impfen" anzusprechen. Laut Umfrage halten sich 88% der Eltern in den westlichen Bundesländern an diesen Rat, in den östlichen Bundesländern sind es dagegen 95%.
Die Impfraten bei allen Standardimpfungen liegen daher nach BKK-Angaben im Osten Deutschlands zum Teil deutlich höher als im Westen: 85% der Eltern im Osten achten selbst auf den Impfschutz ihrer Kinder, im Westen sind es lediglich 77%. Hinzu kommt, dass den Eltern zufolge 85% der Kinder- und Jugendärzte im Osten auf den Impfschutz ihrer Kinder aufmerksam machen. Im Westen seien es nur 69%.