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Vom Körperkult zum Körperwahn: Dysmorphophobie

Die Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen kann krankhaft werden, wenn Jugendliche sich fast nur noch mit ihrer Haut, ihren Haaren oder ihrem Gewicht beschäftigen und andere Interessen darüber vergessen: Dysmorphophobie, "Angst vor der eigenen Hässlichkeit" wird diese psychische Erkankung genannt...

Die meisten Jugendlichen sind unzufrieden mit ihrem Aussehen. Manchmal jedoch kann diese Unsicherheit zu einer psychischen Krankheit werden, der so genannten Dysmorphophobie: „Betroffene Jugendliche beschäftigen sich fast nur noch mit ihrer Haut, ihren Haaren oder ihrem Gewicht. Nicht verwunderlich ist es, dass diese psychische Störung häufig auch in Zusammenhang mit einer Essstörung auftritt. Bei Mädchen stehen häufig Brust und Beine im Vordergrund der Selbstkritik, bei Jungen Genitalien, Körperbehaarung und Körpergröße. Bei manchen Jugendlichen wird der Leidensdruck so stark, dass sie deshalb sogar einen Schönheitschirurgen aufsuchen“, erklärt Dr. Thomas Fendel, Kinder- und Jugendarzt in München.

Für Eltern ist es schwierig, zu erkennen, wann die Sorgen und Gedanken rund um das äußere Erscheinungsbild zwanghaft werden oder nur eine Phase in der Pubertät sind. „Wenn Jugendliche anfangen zu glauben, dass sie hässlich und entstellt seien, macht sich dies häufig in ihren Schulleistungen bemerkbar, da ihre Konzentration auf Lerninhalte nachlässt. Sie vermeiden aufgrund ihrer ‚eingebildeten Hässlichkeit’ auch den Kontakt zu anderen Menschen und verlieren das Interesse an ihren Hobbys. Der Kinder- und Jugendarzt kann Eltern dabei behilflich sein, geeignete Schritte zur Erkennung und Behandlung einzuleiten. Ein vertrauliches Gespräch mit dem Jugendlichen - evtl. ohne Eltern - im Rahmen der J1-Untersuchung kann u.U. schon sehr hilfreich sein“, empfiehlt Dr. Fendel.