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Vor dem Osterurlaub auf Masernschutz achten

In vielen europäischen Urlaubsregionen, wie in Spanien, Frankreich und England, grassieren wieder die Masern. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. Da Masern hoch ansteckend sind und sich über die Luft verbreiten, ist der sicherste Schutz eine Impfung. Alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen sollten vor Reiseantritt ihren Impfstatus überprüfen und sich unbedingt impfen lassen, falls sie erst eine oder noch gar keine Impfung hatten und die Masern im Kindesalter noch nicht durchgemacht haben...

In vielen europäischen Urlaubsregionen grassieren wieder die Masern. Darauf weist der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) hin. In Spanien, Frankreich und aus Großbritannien werden Masernhäufungen gemeldet. Mehrere hundert Fälle sind seit Januar im Südosten Spaniens aufgetreten. Besonders betroffen ist die Region um Alicante. Nach Angaben der englischen Gesundheitsagentur (Health Protection Agency – HPA) verbreiten sich die Masern auf den britischen Inseln vor allem in Wales und im Nordwesten Englands. Die französischen Gesundheitsbehörden haben seit Januar ebenfalls über 220 Neuerkrankungen registriert. Wie schon in den vergangenen Jahren verbreiten sich die Masern noch immer im Gebiet Rhone-Alpes. Aber auch aus Paris werden Einzelfälle gemeldet. „Masern sind hoch ansteckend und verbreiten sich über die Luft. Wer nicht geschützt ist, kann sich z.B. in öffentlichen Verkehrsmitteln oder in einer Skigondel anstecken, sofern ein Infizierter mit an Bord ist. Und wer sich mit Masern infiziert, ist schon ansteckend, bevor die typischen Symptome auftreten. Die Krankheit beginnt mit Unwohlsein, Fieber und Abgeschlagenheit – wie bei einer Grippe. Erst einige Tage nach der Ansteckung entwickelt sich der charakteristische Hautausschlag“, erklärt Dr. Martin Terhardt vom BVKJ.

Immer mehr Jugendliche und Erwachsene erkranken an Masern

„Diese Virusinfektion wird fälschlicherweise als Kinderkrankheit bezeichnet. Masern kommen aber inzwischen öfter bei Jugendlichen und Erwachsenen vor, und mit dem höheren Alter steigt auch die Zahl der Komplikationen. Lungen- und Augenentzündungen – vor allem aber die gefährliche Entzündung des Gehirns – die so genannte Masernenzephalitis – sind gefürchtet. Daher sollten alle Jugendlichen und jungen Erwachsenen ihren Impfstatus überprüfen und sich unbedingt impfen lassen, falls sie erst eine oder noch gar keine Impfung hatten und die Masern im Kindesalter noch nicht durchgemacht haben“, rät Terhardt, der auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ist. Aus Deutschland werden bisher nur Einzelfälle gemeldet. Noch grassieren hierzulande keine Masern. „Umso wichtiger ist es, dass über die Osterferien keine Maserninfektionen nach Deutschland zurückgebracht werden. Daher sollten Urlauber mit den genannten Reisezielen unbedingt vorher zum Arzt gehen und sich dort gegebenenfalls impfen lassen. Das gilt auch für Menschen, die nicht wissen, ob sie die Masern durchgemacht haben oder ihren Impfpass verloren haben. Eine zusätzliche Impfung schadet nicht, schützt aber vor den gefährlichen Folgen dieser Krankheit“, appelliert Terhardt.

Fragen zu Masern oder Impfstatus beantworten Jugendärzte auch online unter www.facebook.com/jugendaerzte

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Quellen:

  • Frankreich
    Institut de veille sanitaire: Epidémie de rougeole en France. Actualisation des données de surveillance au 16 mars 2012.
  • England
    Health Protection Agency: A measles outbreak is continuing on Merseyside. 6.3.2012
  • Spanien, Europa
    ECDC: Communicable Disease Threats Report (CDTR) - Week 10, 4-10 March 2012