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Vorbeugungsprojekt gegen Kindesmissbrauch

Bei einem weltweit einzigartigen Vorbeugungsprojekt gegen Kindesmissbrauch an der Berliner Charité haben sich fast 400 Hilfesuchende gemeldet. Im Verlauf von zwei Jahren kann aber erst der endgültige Erfolg des Projekts "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch im Dunkelfeld" beurteilt werden...

Die Berliner Charité führt ein weltweit einzigartiges Projekt gegen Kindesmissbrauch durch: "Prävention von sexuellem Kindesmissbrauch im Dunkelfeld". Das Projekt richtet sich an Männer, die pädophile sexuelle Fantasien haben, aber keine Übergriffe begehen wollen und therapeutische Hilfe wünschen. Die ambulante Behandlung ist durch die Schweigepflicht geschützt und kostenlos. 375 Hilfesuchende aus Deutschland und Österreich hätten mit dem Institut für Sexualmedizin und Sexualwissenschaften Kontakt aufgenommen, um ihre pädophilen Neigungen in den Griff zu bekommen, berichtet der Mediziner Dr. David Goecker. Mit 170 der Teilnehmer wurden in Berlin ausführliche Interviews geführt. Seit Februar läuft die Therapie mit rund 40 Männern in vier Gruppen. Die Motivation der Betroffenen, an sich zu arbeiten, um Übergriffe auf Kinder zu vermeiden, sei sehr hoch, erklärt Dr. Goecker. „Die Männer haben zumeist einen enormen Leidensdruck. Sie hassen sich selbst für ihre Veranlagung“, berichtete der Projektkoordinator und Dipl.-Psych. Christoph J. Ahlers. Die vollständige Abstinenz gegenüber Kindern sei oberstes Ziel.

Die Männer, sind im Durchschnitt 39 Jahre alt und zumeist allein stehend (64%). Viele von ihnen haben ein Abitur (37%). 34% von ihnen haben eigene Kinder. Die meisten waren schon in psychiatrischer Behandlung. Nach einjähriger Therapie kommt die derzeit wartende Kontrollgruppe an die Reihe. Nach zwei Jahren könne die Wirksamkeit der vorbeugenden Behandlung eingeschätzt werden.

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