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Vorschulalter: Häufige extreme Zornausbrüche erhöhen Risiko für mögliche spätere Verhaltensprobleme

Amerikanische Forscher behaupten, dass bestimmte Verhaltensmuster im Vorschulalter einen besseren Vorhersagewert haben, als besondere Merkmale. Zu diesem Schluss kommen sie auf der Basis einer regelmäßig durchgeführten Umfrage zum Verhalten von Kindern – beginnend im Vorschulalter. Demnach kann mithilfe von bestimmten Verhaltensweisen im Vorschulalter vorausgesagt werden, ob Kinder später zu starken Zornausbrüchen und Verhaltensstörungen neigen.

Die Studie wurde in der Fachzeitschrift „Child and Adolescent Psychology“ veröffentlicht. "Im Grunde schaffen wir eine neue Wissenschaft - eine Art Verhaltenspräzisionsmedizin für Kinder im Vorschulalter, mit deren Hilfe Experten ermitteln können, wann sie sich bei welchen Kindern in der Vorschulzeit Sorgen machen müssen und evtl. eingreifen sollten", erklärte Professor Dr. Lauren Wakschlag von der Abteilung für Medizinische Sozialwissenschaften an der Northwestern University Feinberg School of Medicine in einer Pressemitteilung.

Die Forscher verteilten unter Müttern von 497 Kindern im Alter von etwa vier Jahren einen psychologischen Fragebogen (Temper Loss Scale of the Multidimensional Assessment Profile of Disruptive Behavior: MAP-DB) zur Beurteilung von Zornausbrüchen bzw. Wutanfällen bei ihren Kindern. In der Umfrage sollten die Mütter in einer Skala das Verhalten ihrer Kinder bewerteten - von typischen Wutanfälle bis hin zu destruktiven Wutanfällen und intensiven Wutgefühlen.
Die Kinder wurden von den Wissenschaftlern für etwa 16 Monate lang beobachtet. Dabei stellte sich heraus, dass Kinder, deren Wutausbrüche im Vorschulalter höhere Skalenwerte zeigten, später ein deutlich erhöhtes Risiko hatten, eine oppositionelle Trotzstörung, eine generalisierte Angststörung, eine Trennungsangststörung und Depressionen zu entwickeln.

"Experten, die eine abwartende Haltung vertreten, gehen davon aus, dass man warten sollte, bis die Kinder in der ersten Klasse Probleme zeigen. Aber zu diesem Zeitpunkt können sich die Probleme schon „hochgeschaukelt“ haben und die schulischen Leistungen und die sozialen Kontakte negativ beeinflussen", warnte Professor Dr. Ryne Estabrook, von der Northwestern University Feinberg School of Medicine. "Mit einer genauen Identifizierung dieser Kinder können wir sie viel früher erkennen und ernste psychische Probleme später verhindern. Frühe, wiederholte Beurteilungen helfen dies zu erreichen."

Quellen: <link http: www.upi.com health_news survey-helps-tell-difference-in-expectable-worrisome-behavior-in-children _blank external-link-new-window external link in new>UPI, <link http: www.jaacap.com article pdf _blank external-link-new-window external link in new>Child and Adolescent Psychology