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Während der Einnahme von Medikamenten Ablenkung vermeiden

Wenn ein kleines Kind Medikamente einnehmen muss, sollte es sich voll und ganz auf die Einnahme konzentrieren können. Daher sollte Ablenkung, wie z.B. ein laufender Fernseher, vermieden werden, damit sich das kranke Kind nicht so leicht verschluckt. Eine sitzende Position bzw. ein aufrechter Oberkörper ist deshalb ebenso günstiger. Manche Kinder haben bis zu einem Alter von zehn Jahren noch Probleme, eine Tablette zu schlucken.

Wenn ein kleines Kind Medikamente einnehmen muss, sollte es sich voll und ganz auf die Einnahme konzentrieren können. Daher sollte Ablenkung, wie z.B. ein laufender Fernseher, vermieden werden, damit sich das kranke Kind nicht so leicht verschluckt. Eine sitzende Position bzw. ein aufrechter Oberkörper ist deshalb ebenso günstiger. Manche Kinder haben bis zu einem Alter von zehn Jahren noch Probleme, eine Tablette zu schlucken. „Eltern sollten sich bei ihrem Kinder- und Jugendarzt über eine günstige Darreichungsform beraten lassen. Eine flüssige Arznei - am besten mit "gutem" Geschmack –, zerstückelte Tabletten oder geöffnete Kapseln sind etwas leichter zu schlucken – wenn diese Form geeignet ist. Manche Wirkstoffe können auch mit einem Saft, Tee oder Wasser, niemals jedoch mit Milch, auch nicht mit Muttermilch, vermischt werden, um den Medizin-Geschmack zu reduzieren. Wird das Medikament gleichzeitig mit Milch oder Milchprodukten oder Grapefruitsaft eingenommen, kann dies die Verarbeitung im Körper beeinflussen“, erklärt Frau Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar sowie Pressesprecherin des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen. Bereits vor der Einnahme ist es hilfreich, wenn das Kind etwas trinkt, damit die Mundhöhle nicht ganz trocken ist. Um das Hinunterschlucken zu erleichtern, kann auch etwas Wohlschmeckendes, z.B. etwas Honig, mit auf die Zunge gelegt werden - vorausgesetzt die Arznei muss nicht nüchtern verabreicht werden.

Bei flüssigen Arzneien eignen sich kleine Messbecher besser als Tee- oder Esslöffel, da Letztere sehr ungenau sind und zu Über- oder Unterdosierung führen können. Ohren- und Nasentropfen sind angenehmer, wenn sie in der Hand vorgewärmt wurden. Auch Zäpfchen gleiten besser, wenn sie handwarm sind und mit etwas Wasser abgespült wurden. Cremes oder Öle zum Einführen sind in der Regel weniger geeignet, da sie die Aufnahme des Wirkstoffs beeinträchtigen können, Vaseline kann allerdings benutzt werden. „Eltern sollten bei der Arzneigabe versuchen, eine positive Haltung einzunehmen, denn Kinder orientieren sich an ihnen. Ein vierjähriges Kind kann unter ihrer Anleitung mit seiner Puppe oder selber mit einer kleinen Kuchendekoration die Einnahme spielerisch üben. Wenn Eltern ihr Kind loben und ihm evtl. auch eine Belohnung in Aussicht stellen, fällt die Prozedur vielleicht leichter. Ältere Kinder sollte der Vater oder die Mutter darüber aufklären, wie das Medikament ihnen hilft“, rät Dr. Niehaus.

Weitere Informationen: IQWiG-Flyer: Medikamente für Kinder richtig dosieren