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Wann ist Beißen bei Kindern nicht mehr „normal“?

Kleine Kinder können schon mal zubeißen. Ihnen ist noch nicht bewusst, wie schmerzhaft dies für andere ist. Wenn das Beißen jedoch öfter auftritt und in ganz verschiedenen Situationen und mit heftigen Aggressionen verbunden ist bzw. noch bei über Dreijährigen keine Seltenheit ist, dann sollten Eltern ihren Kinder- und Jugendarzt konsultieren..

Wenn kleine Kinder mal andere beißen, so ist das ganz normal. Meist geschieht dies aus Frustration oder weil das Kind etwas begehrt. „Wenn das Beißen jedoch öfter auftritt, mehr aus Ärger und Aggression, in ganz verschiedenen Situationen oder zusammen mit anderen aggressiven Verhaltensweisen vorkommt, wie z.B. Tiere absichtlich zu verletzen, oder noch bei über Dreijährigen keine Seltenheit ist, dann sollten Eltern ihren Kinder- und Jugendarzt konsultieren“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte.

Positive Verstärkung kann ein Kind davon abhalten zu beißen. Eltern sollten ihr Kind loben, wenn es mit anderen Kindern etwas teilt, nett zu anderen Kindern ist oder sich mitfühlend verhält. Wenn ein Kind dennoch ein anderes beißt, sollten Eltern sich zunächst um das gebissene Kind kümmern, es emotional unterstützen und ihm dabei helfen seine Gefühle auszudrücken. Sich negativ über das beißende Kind zu äußern, sollten sie vermeiden, sondern ihm erklären, dass Beißen nicht akzeptabel ist und schmerzt. „Wenn Sie selbst gebissen werden, sollten Sie durch ihre Worte, Körpersprache sowie Ihren Gesichtsausdruck deutlich zeigen, dass dies schmerzt. Oft sind kleine Kinder dann selbst darüber erschrocken, da ihnen nicht bewusst ist, dass Beißen weh tut. Blutet eine Bisswunde, muss sie sorgfältig beobachtet werden, damit keine Entzündung entsteht“, empfiehlt Dr. Fegeler.
Erkennen Eltern, was der Auslöser für die „bissigen Attacken“ ist, reicht es meist aus, die Situation durch andere zu ersetzen, um Ärger zu vermeiden. Wenn das Kind sich schlecht fühlt und frustriert ist, sollten Eltern es unterstützen, seine Gefühle mit Worten auszudrücken.