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Wann täuscht ein Kind Krankheit vor?

Der häufigste Grund, warum ein Kind eine Krankheit vortäuscht, ist das Schuleschwänzen. Rasch wechselnde Krankheitszeichen können ein Hinweis für eine fingierte Krankheit sein - müssen es aber nicht. Versucht das Kind öfter, Schule oder andere Situationen mit Hilfe von Krankheit zu meiden, sollten Eltern nach den tatsächtlichen Gründen suchen ...

Dass Kinder nicht zur Schule wollen, ist nicht ungewöhnlich. Manchmal versuchen sie eine Krankheit vorzutäuschen, um zu Hause bleiben zu dürfen. „Insbesondere bei stressvollen Ereignissen neigen manche Kinder zum ‚Krankmachen“, wie z.B. vor einer Prüfung oder bei der Trennung der Eltern. Aber auch nach den Ferien oder einem verlängerten Wochenende kann die Abneigung gegenüber dem Unterrichtszwang zum ‚blau’ machen verleiten“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Pressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Im Alter zwischen 5 und 7 sowie zwischen elf und vierzehn Jahren sind Kinder besonders empfänglich fürs Schuleschwänzen.

„Eltern sollten zunächst die medizinischen Fakten ansehen: Hat ein Kinder Fieber, wirkt schlapp und hat keinen Spaß an Dingen, die es sonst gerne macht, dann spricht das meist für einen richtigen Infekt. Auch wenn es ständig hustet, einen roten Hals hat, sind dies deutliche Anzeichen. Sind sich Eltern unsicher, dann sollten sie mit ihrem Kind den Kinder- und Jugendarzt aufsuchen“, rät Dr. Fegeler. Wenn die vermeintlichen Symptome wie Husten plötzlich verschwinden und das Kind dann ohne Probleme mit Freunden telefoniert, sollten Eltern misstrauisch werden. Auch wenn angeblich kranke Kinder stundenlang hellwach vor dem Fernseher oder Computer sitzen können, spricht dies eher für eine gute Gesundheit. Wandernde Symptome – z.B. von Kopf- zu Fußschmerzen – können ebenso ein Hinweis sein, müssen es aber nicht. „Versucht das Kind, häufiger zuhause zu bleiben, sollten Eltern ergründen, ob sich dahinter nicht nur Schulunlust verbirgt. Leidet das Kind unter Angst vor Mitschülern, Furcht vorm Versagen in Prüfungssituationen oder Panik-ähnlichen Zuständen mit Bauchmerzen oder Atembeschwerden, sollten Eltern unbedingt mit dem Kinder- und Jugendarzt über eventuell notwendige Maßnahmen sprechen“, so Dr. Fegeler.