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Warzen: Nicht zupfen, reiben oder kratzen

Warzen befallen Kinder häufiger als Erwachsene. Die Hautinfektionen werden durch Viren verursacht.

„Um zu vermeiden, dass sich das Virus auch auf anderen Körperstellen ausbreiten kann, sollten Kinder besser nicht an Warzen zupfen, reiben oder kratzen“, rät Dr. Ulrich Fegeler, Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Warzen können sich überall bilden. Die Warzenviren bevorzugen besonders warme, feuchte Orte und dringen über oberflächliche Verletzungen (meist kleine Schnitte oder Kratzer) tiefer in die Haut ein. Kinder, die ihre Fingernägel kauen oder an losen Hautfetzen zupfen, sind deshalb besonders anfällig, aber auch eine „aufgeweichte“ Haut, z.B. nach Schwimmbadbesuchen, bietet den Warzenviren weniger Widerstand. Erreger dringen leichter in die Haut ein. In der Regel sind die Hauterscheinungen schmerzlos. Doch wenn sie sich an den Fußsohlen oder einem anderen Teil des Körpers befinden, auf den regelmäßig Druck ausgeübt wird, können sie unangenehm werden.

Hat ein Kind Warzen, dann sollte es nur eigene Handtücher verwenden und vermeiden, jemanden mit einer Warze zu berühren. Besonders die sogenannten Dellwarzen sind bei Kindern sehr ansteckend, da die Kinder die sich entwickelnden Bläschen häufig aufkratzen und das darin enthaltene hoch ansteckende Sekret über die Finger an andere Körperstellen transportieren. Der direkte Kontakt mit einer Warze bedeutet aber noch nicht, dass sich auch eine Warze entwickelt. Dennoch können sich Haushaltsmitglieder durch das enge Zusammenleben leicht gegenseitig mit den Viren anstecken, z.B. über Oberflächen, die eine Person mit einer Warze berührt hat, wie eine Badematte oder der Boden in der Dusche. Bei Warzen an den Füßen sollten Kinder deshalb auch zuhause nicht barfuß laufen. Vorbeugend ist es auch ratsam, Badeschuhe in öffentlichen Duschen, Umkleideräumen (z.B. Turnhallen, Sportvereine) und in öffentlichen Schwimmbädern zu tragen. Meist vergehen Warzen von alleine, dies kann jedoch Jahre dauern. „Eltern sollten sich von ihrem Kinder- und Jugendarzt beraten lassen, wenn sie eine Warze entfernen wollen. Ein Praxisbesuch sollte in jedem Fall erfolgen, wenn sich eine Warze im Gesicht, auf den Genitalien oder am After befindet. Auch wenn die Warze bzw. deren Umgebung schmerzhaft ist, sich rot färbt, blutet, geschwollen ist oder sogar nässt und eitert, empfiehlt sich eine ärztliche Untersuchung,“ so Dr. Fegeler.

Etwa jedes dritte Kind zwischen vier und zwölf Jahren ist von Warzen betroffen, insbesondere an Füßen und Händen oder Kopf und Nacken. Kinder stecken sich vorwiegend bei Familienangehörigen und Klassenkameraden an. Einer amerikanischen Untersuchung zufolge verschwinden Warzen bei 65% der Kinder und Jugendlichen innerhalb von zwei Jahren, bei 80% innerhalb von vier Jahren.

Quellen: <link http: onlinelibrary.wiley.com doi bjd.13216 epdf _blank external-link-new-window external link in new>Br J Dermatol, <link http: onlinelibrary.wiley.com doi pde.12584 abstract _blank external-link-new-window external link in new>Pediatr Dermatol,<link http: pediatrics.aappublications.org content early peds.2012-2946.full.pdf _blank external-link-new-window external link in new> Pediatrics, <link http: www.ncbi.nlm.nih.gov pmc articles pmc3767712 pdf _blank external-link-new-window external link in new>Ann Fam Med

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