Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) stimmt darin mit der amerikanischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendärzte, der American Academy of Pediatrics (AAP), überein. Die AAP und Experten der Academy of Nutrition and Dietetics, der American Academy of Pediatric Dentistry (AAPD) und der American Heart Association (AHA) haben unter der Leitung der Ernährungsforschungsanstalt Healthy Eating Research (HER) nun Empfehlungen zur gesunden Getränkeauswahl für Kleinkinder in einer Veröffentlichung zusammengefasst.
Alle Kinder unter 5 Jahren sollten demnach sowohl keine aromatisierte Milch trinken und keine Milch auf pflanzlicher Basis erhalten als auch keine gesüßten Getränke. „Das sieht der BVKJ ebenso, denn Getränke mit Zuckerzusatz tragen zu viel extra Kalorien bei, ohne zu sättigen, und fördern Karies. Vielen pflanzlichen Milchalternativen fehlen zudem wichtige Nährstoffe, die die Kuhmilch besitzt. Nur wenn ein Kind auf Milchprodukte allergisch reagiert oder laktoseintolerant ist oder die Familie unbedingt auf tierische Produkte verzichten will, könnten Eltern dazu greifen. Im Vorfeld sollten sie sich aber vom Kinder- und Jugendarzt beraten lassen, welchen Milchersatz sie am besten wählen, damit ihr Kind u.a. ausreichend Eiweiß, Kalzium und Vitamin D erhält“, rät Prof. Dr. Hans-Jürgen Nentwich, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).
Babys bis zu einem halben Jahr benötigen nur Muttermilch oder Säuglingsnahrung, um ausreichend Flüssigkeit zu erhalten. „Auch wenn Mütter beim Stillen nicht wissen, wie viel Milch ihr Kind trinkt, ist beim Stillen meist Nachfrage und Angebot bestens aufeinander abgestimmt. Sollte die Mutter über die Trinkmenge beim Stillen unsicher sein, kann ein Wiegen des Säuglings vor und nach dem Stillen über die Trinkmenge Klarheit verschaffen.
Ab einem halben Jahr können Kinder zusätzlich ein paar Schlucke Wasser (kontrolliertes Leitungswasser oder geprüftes Brunnenwasser) angeboten bekommen. Ab einem Jahr kann dann das Trinkangebot durch handelsübliche Kuhmilch erweitert werden. Diese sollte allerdings nicht als Durstlöscher fungieren“, ergänzt Prof. Nentwich.
Auch im Kleinkindalter von zwei bis fünf Jahren empfiehlt sich Wasser (s.o.) und Milch – letztere bevorzugt fettarm. Wenn Eltern Kindern dieser Altersgruppe Fruchtsaft anbieten, dann sollte es 100% Fruchtsaft ohne Zuckerzusatz sein, der stark mit Wasser verdünnt wird.
Der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) zufolge sollten Kinder von einem Jahr bis unter 4 Jahren etwa 820 Milliliter Wasser pro Tag in Form von Getränken zu sich nehmen. „Das beste Getränk ist Wasser, gefolgt von ungesüßtem Früchte- oder Kräutertee und dann an dritter Stelle kommt verdünnter Saft. Instant-Tees sind nicht geeignet, da ihnen meist Zucker zugesetzt ist“, so Prof. Nentwich.
Quellen: <link http: jetzt: https: www.klinikum-bochum.de fachbereiche kinder-und-jugendmedizin forschungsdepartment-kinderernaehrung.html _blank>Forschungsinstitut für Kinderernährung, <link https: newsroom.heart.org news leading-health-organizations-support-first-ever-consensus-recommendations-to-encourage-young-childrens-consumption-of-healthy-drinks _blank external-link-new-window external link in new>AHA News, <link https: www.dge.de wissenschaft referenzwerte wasser _blank external-link-new-window external link in new>DGE, <link https: healthydrinkshealthykids.org _blank external-link-new-window external link in new>Healthy Drinks. Healthy Kids
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