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Was bringt Nachhilfe?

Die Versetzungsordnung variiert von Bundesland zu Bundesland und ist auch abhängig von der Schulform. Etwa zwei bis drei Wochen vor dem Schuljahresende findet die Versetzungskonferenz statt. Aufgrund der Noten, aber auch unter Berücksichtigung der gesamten Lernentwicklung entscheiden die Lehrer über das Vorrücken ins nächste Schuljahr. Doch Eltern sollten sich nicht erst am Ende des Schuljahres mit den Leistungen ihre Kinder auseinandersetzen, sondern diese das ganze Schuljahr über verfolgen, um evtl. für nötige Unterstützung, wie z.B. durch Nachhilfestunden, sorgen zu können…

Durch die gestiegenen Anforderungen und den härteren Konkurrenzdruck in der Berufswelt hat auch der Leistungsdruck bei den Kindern zugenommen. Viele Eltern haben den Wunsch, dass ihre Kinder den höchst möglichen Schulabschluss schaffen. Auf der anderen Seite haben sie aber immer weniger Zeit, ihre Kinder bei den Hausaufgaben oder beim Lernen zu unterstützen. So ist es nicht verwunderlich, dass der Bedarf an Nachhilfeunterricht in den letzten 30 Jahren erheblich gestiegen ist: Es haben sich immer mehr professionelle Nachhilfe-Institute etabliert, aber auch die Nachfrage nach privater Einzelnachhilfe hat stark zugenommen. Insbesondere in den Hauptfächern Mathematik, Englisch und Deutsch lassen sich Schüler helfen. Selbst im Internet gibt es Angebote für „E-Learning“. Da es erhebliche qualitative Unterschiede - vor allem bei Angeboten aus dem Internet - gibt, sollten Eltern diese kritisch prüfen.

Zuerst nach den Ursachen forschen
Warum Schüler Probleme mit dem Lernen haben bzw. schlechte Noten bekommen, kann verschiedene Ursachen haben. Eine belastende Situation (z.B. Trennungssituation der Eltern, Umzug, Mobbing in der Schule), psychische Probleme (z.B. Magersucht) oder auch gesundheitliche Probleme (z. B. schlechtes Seh- oder Hörvermögen, ADHS) können die Ursache sein. Gemeinsam mit dem Klassenlehrer, Kinder- und Jugendarzt und evtl. mit dem Schulpsychologen sollten Eltern zunächst nach den Gründen forschen.

Voraussetzungen für eine effektive Nachhilfe
Eltern sollten zusammen mit ihrem Kind die Maßnahmen besprechen, wie die Schulleistung evtl. verbessert werden kann. Denn nur wenn das Kind sich helfen lassen will, macht eine Nachhilfe Sinn. Es ist auch wichtig, dass das Kind den Nachhilfelehrer bzw. die -lehrerin sympathisch findet, damit sich kein Widerwille gegen das Fach festsetzt. Nachhilfe ist vor allem für folgende Situationen geeignet:

  • Wenn das Kind nach längerer Krankheit Stoff versäumt hat und nachholen muss.
  • Bei vorübergehender Belastung (Anfangsschwierigkeiten in einer neuen Schule, Mobbing, familiären Problemen).
  • Um den Schwächen auf den Grund zu gehen und andere Lernmethoden zu erwerben.

Auch mit der Nachhilfe bleibt das selbständige Lernen ein wichtiges Ziel. Schüler dürfen sich nicht auf die Nachhilfe verlassen und dadurch weniger im Unterricht aufpassen.

TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern – Das Magazin am Nachmittag" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 8. Juni ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Als Expertin ist Frau Dr. Heike Kovács, Medizinjournalistin, im Studio. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.