Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Wegfall der Schuleingangs-untersuchung hätte ungeahnte Folgen

Der Ministerrat hat beschlossen, die Abschaffung der Schuleingangsuntersuchung im Zuge einer Entbürokratisierungsinitiative zu überprüfen. Diese Untersuchung ist aber insbesondere für die Früherkennung von Entwicklungsdefiziten, Sprachstörungen oder Übergewicht bei den einzuschulenden Kindern wichtig und bietet einen Überblick über die gesundheitliche Situation eines Jahrgangs...

Ärzte lehnen die mögliche Abschaffung der Eingangsuntersuchung für Schulanfänger ab und warnen vor den Folgen. „Bis zu einem Viertel der einzuschulenden Kinder weist Entwicklungsdefizite wie Sprachstörungen oder Übergewicht auf“, so der Vorsitzende des Ärzteverbands Öffentlicher Gesundheitsdienst, Dr. Peter-Joachim Oertel in Stuttgart.

Der Beschluss des Ministerrats, die Abschaffung der Untersuchung im Zuge einer Entbürokratisierungsinitiative zu überprüfen, sei völlig unsachgemäß. Ein Wegfall hätte einen Abbau öffentlicher Gesundheitsleistungen mit ungeahntem Ausmaß zur Folge. Die Untersuchung biete einen Überblick über die gesundheitliche Situation eines Jahrgangs. Früherkennung sei zentral, um gegensteuern zu können. Die soziale Schere hinsichtlich der Entwicklungs- und Bildungschancen würde noch weiter auseinanderklaffen. „PISA kommt nicht von ungefähr“, sagte Dr. Oertel.