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Welche Länder haben die beste Gesundheitsversorgung?

Weder Kanada noch Japan knackten für 2015 die Top Ten der Länder mit der besten Gesundheitsversorgung. Die Vereinigten Staaten nahmen einen bescheidenen Platz 35 ein, und Deutschland erreicht Platz 20 hinter Griechenland. So lautet die Bewertung von 195 Ländern unter der Leitung von Professor Christopher Murray von der University of Washington in Seattle (US-Bundesstaat Washington, USA) in Bezug auf die Gesundheitsversorgung.

Die Forscher hatten die Daten der Gesundheitssysteme der knapp 200 Länder von 1990 bis 2015 ausgewertet. Die Ergebnisse sind im Fachblatt „Lancet“ nachzulesen.

Am besten schnitt Andorra ab, gefolgt von Island (Platz 2). Spanien (Nr .8) und Australien (Nr. 6), Finnland (Nr. 7), die Niederlande (Nr. 9) und das Finanz- und Bankenzentrum Luxemburg gehörten zu den ersten 10 Ländern. Frankreich erzielte noch Platz 15. Unter den Nationen mit mehr als einer Million Einwohnern gingen die besten Bewertungen für 2015 an die Schweiz (Platz 3 in der Gesamtwertung), gefolgt von Schweden (Platz 4 in der Gesamtwertung) und Norwegen (Platz 5 in der Gesamtwertung).

Bei den 20 führenden Ländern in der Liste liegen nur Australien und Japan (Nr. 11) nicht in Westeuropa, wo praktisch jedes Land eine Art allgemeiner Krankenversicherung anbietet.

Unterschiede werden größer

Der Healthcare Access (Zugang) und Quality Index (Qualität) berechneten die Forscher auf der Basis der Sterbefälle für 32 Krankheiten, die vermieden oder effektiv behandelt werden könnten. Damit verfolgten die Experten auch Fortschritte, die jede Nation im Vergleich zum Jahr 1990 gemacht hatte.
Nahezu alle Länder haben sich in diesem Zeitraum verbessert, aber viele - vor allem in Afrika und Ozeanien - fielen bei der Grundversorgung für ihre Bürger weiter hinter den anderen ab.

Mit den Ausnahmen von Afghanistan, Haiti und Jemen befanden sich die 30 Länder am unteren Ende des Rankings alle in Afrika südlich der Sahara, wobei die Zentralafrikanische Republik der Auflistung zufolge die schlechteste Gesundheitsversorgung aufwies.

"Trotz Verbesserungen in der Qualität der Gesundheitsversorgung und der Zugänglichkeit im Verlauf von 25 Jahren ist die Ungleichheit zwischen den besten und schlechtesten Ländern gewachsen", berichtete Christopher Murray, Direktor des Institute for Health Metrics an Evaluation an der University of Washington und Leiter des Konsortiums von Hunderten von Experten, die an dem Bericht mitwirkten.

Reichtum der Länder bedeutet nicht immer gute Gesundheitsversorgung für Einwohner

Darüber hinaus fügte er in einer Erklärung hinzu, sei der Standard der Primärversorgung in vielen Nationen niedriger, als ihr Reichtum und ihr Entwicklungsstand es erwarten ließen.

Am wenigsten Verbesserung zeigten in Asien Indonesien, die Philippinen, Indien und das winzige Brunei, während in Afrika das Gesundheitswesen in den Ländern Botswana, Südafrika und Lesotho stark verbesserungsbedürftig war. Als Regionen mit Gesundheitssystemen, die im Verhältnis zum Reichtum unterdurchschnittlich waren, nannten die Autoren Ozeanien, die Karibik und Zentralasien.

Unter den reichen Nationen hatten die USA im Vergleich zu anderen sehr hohe Pro-Kopf-Ausgaben. Dennoch erhielten Menschen dort nicht immer bereits etablierte Behandlungen, die für eine entsprechende Krankheit zur Verfügung gestanden wäre. Innerhalb Europas lag Großbritannien weit unter dem erwarteten Niveau.

"Insgesamt sind unsere Ergebnisse ein Warnsignal dafür, dass ein verbessertes Gesundheitssystem mit einem verbesserten Zugang zur Gesundheitsversorgung und einer verbesserten Qualität nicht zwangsläufig mit einem höheren Entwicklungsstand einhergehen müssen", sagte Murray.
Zwischen 1990 und 2015 hatten Südkorea, die Türkei, Peru, China und die Malediven die größten Verbesserungen bei der Gesundheitsversorgung ihrer Bevölkerung geschaffen.

Zu den 32 Krankheiten, für die Sterbeziffern verfolgt wurden, gehörten Tuberkulose und andere Atemwegsinfektionen; impfpräventable Krankheiten (Diphtherie, Keuchhusten, Tetanus und Masern); mehrere Formen von behandelbarem Krebs und Herzerkrankungen sowie mütterliche oder neonatale Störungen.

Quelle: <link https: medicalxpress.com news _blank external-link-new-window external link in new>medicalXpress, <link http: www.thelancet.com journals lancet article fulltext _blank external-link-new-window external link in new>Lancet