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Welche sportlichen Aktivitäten sind für mein Kind geeignet?

Wichtige Voraussetzung für die Wahl einer Sportart ist der Spaß daran. Kinder sollten nicht zu etwas gezwungen werden, das sie fürchten oder ablehnen. Einige Kinder zieht das Wasser z.B. schon von klein auf an, während andere darauf mit Angst reagieren. Manche Kinder bevorzugen Mannschaftsspiele, bei denen es auch mal zu Körperkontakt kommt, andere "kämpfen" lieber alleine...

Damit ein Kind längerfristig Spaß an der Bewegung hat, sollten Eltern seine Vorlieben berücksichtigen und es nicht zu einem Sport zwingen, den es nicht mag. „Einige Kinder lieben beispielsweise das Wasser schon von klein auf, während andere darauf mit Angst reagieren. Manche Kinder bevorzugen raue Spiel- und Sportarten, bei denen man auch zusammenstoßen und hinfallen kann; aber andere hassen es, wenn sie geschubst werden. Eltern sollten auch nicht den Fehler begehen, von den eigenen sportlichen Fähigkeiten auf die ihrer Sprösslinge zu schließen. Vergleiche mit Altersgenossen können ebenso zu falschen Erwartungen führen. Denn jedes Kind entwickelt sich in einem anderen Tempo“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Bundespressesprecher des Berufsverbandes der Kinder und Jugendärzte.

Manche Kleinkinder können schon ab etwa zwei bis drei Jahren mit ihrer Mutter einfache Gymnastikübungen durchführen. In diesem Alter geht es darum, die Sicherheit in den Grundbewegungen zu erlangen. Mit etwa vier bis sechs Jahren können Kinder dann Seil springen, Ball spielen oder ein Dreirad bzw. ein Rad mit Stützrädern fahren lernen. Erst mit etwa sieben Jahren sind die motorischen Fähigkeiten von Kindern wirklich so weit entwickelt, dass sie vielleicht bei einer Mannschaftssportart mitmachen können, wie z.B. Fußball, Tennis. Auch Schwimmen oder Radfahren kann sich jetzt als Lieblingssportart des Kindes herauskristallisieren. Je mehr Kinder dann die Gelegenheit haben, unterschiedlich Sportarten auszuprobieren, desto eher finden sie früh heraus, welche sie gerne und gut betreiben. Ab zehn Jahren aufwärts können Kinder gezielt bei einem Lauftraining und evtl. bei Wettkämpfen teilnehmen. Der Stundenplan des Kindes sollte dabei nicht zu überfrachtet sein.

Um zu beurteilen, ob ihr Kind in guten sportlichen Händen ist, sollten Eltern beobachten, ob der Verein bzw. Trainer auf die Sicherheit der Kinder achtet:

  • Verlangt der Trainer, dass Spieler die Regeln befolgen und die richtige Ausrüstung benutzen?
  • Bekommen Kinder Anweisungen, wie sie Verletzungen vermeiden können, z.B. durch Aufwärmen und Auslaufen bzw. durch ein Falltraining?

Mit 11 und 12 Jahren reizt Jugendliche zwar das Kräftemessen, aber herrscht die Einstellung „Gewinnen um jeden Preis“ vor, kann sich die Sportbegeisterung rasch ins Gegenteil verkehren. Schreit auch noch der Trainer die Kinder an und lässt nur immer die Begabtesten spielen, wirkt dies auch abschreckend. „Egal, ob Ihr Kind schwimmt, läuft, wandert oder Frisbee spielt, ermutigen Sie es und achten sie nicht so sehr auf Siege, sondern auf seine Anstrengungen und individuellen Fortschritte“, rät Dr. Fegeler.

Die Broschüre „Sportarten für Kinder von A bis Z“, die unter www.kindersicherheit.de heruntergeladen werden kann, hilft Eltern bei der Auswahl der richtigen Sportart(en) für ihr Kind.