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Welt-AIDS-Tag 2002

Am heutigen Welt-AIDS-Tag wird Bilanz gezogen – die Zahl der HIV-Neuinfektionen ist in den letzten Jahren konstant geblieben, die eigentliche Krankheit AIDS bricht aufgrund besserer Therapiemöglichkeiten heute später aus. Doch Aufklärung und Enttabuisierung dürfen nicht stoppen...

In Deutschland haben sich nach Schätzungen des Berliner Robert Koch-Instituts (RKI) dieses Jahr rund 2.000 Menschen neu mit HIV infiziert. Damit sei die Zahl der Ansteckungen im Vergleich zu den vergangenen Jahren weitgehend konstant geblieben, teilte das RKI mit.

Mehr als ein Drittel der Menschen mit neuer HIV-Diagnose wohnen in Großstädten wie Berlin, Frankfurt, München, Hamburg und Düsseldorf. Rund 55% der Infektions-Meldungen an das RKI kamen aus den alten, und nur 8% aus den neuen Bundesländern. Rund ein Viertel der Neuinfizierten sind Frauen. Aufklärung und Information sind nach Ansicht von Thüringens Gesundheitsminister Frank-Michael Pietzsch die wichtigsten Waffen gegen AIDS – die gezielte Ansprache von Jugendlichen, die Enttabuisierung des Themas und die Benutzung von Kondomen spielen hierbei eine große Rolle.

Rund 400 Neugeborene sind HIV-Träger
Rund die Hälfte der HIV-Infizierten in Deutschland haben sich bei homosexuellen Sexualkontakten angesteckt. Die Übertragung des Virus von Müttern auf ihre Kinder während der Schwangerschaft liegt dagegen bei unter 1%. In Deutschland tragen inzwischen rund 400 Kinder das Virus von Geburt an in sich.

Insgesamt leben nach RKI-Angaben derzeit rund 39.000 HIV-infizierte Menschen in der Bundesrepublik, darunter 30.000 Männer und 9.000 Frauen. Bei rund 5.000 Infizierten in Deutschland ist AIDS voll ausgebrochen. AIDS bricht bei den HIV-Infizierten heute später aus, was vor allem auf verbesserte Therapiemöglichkeiten zurückzuführen ist.

AIDS-Epidemie in Afrika
Rund 13,4 Millionen Kinder haben weltweit durch AIDS ihre Eltern verloren. Im Jahr 2010 werden es 25 Millionen sein, berichtete das UN-Kinderhilfswerk Unicef in Köln anlässlich des Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2002. Besonders betroffen von der Epidemie seien afrikanische Länder wie Mosambik, Sambia, Simbabwe und Swasiland. "Viele AIDS-Waisen sind aus der Gesellschaft ausgestoßen, mangelernährt und ohne Schulbildung. Sie sind traumatisiert und werden häufig ausgebeutet", sagte der Geschäftsführer von Unicef Deutschland, Dietrich Garlichs. Schon die Erkrankung der Eltern zwinge viele Kinder in die Prostitution, um die Familie zu ernähren.

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