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Weltnichtrauchertag - Eltern sollten Vorbild sein

Je früher Jugendliche mit dem Rauchen beginnen, desto höher ist die Gefahr einer lebenslangen Abhängigkeit. Da Kinder von Rauchern wesentlich häufiger zur Zigarette greifen, sollten Eltern mit gutem Beispiel vorangehen und auf den "Glimmstängel" verzichten...

Die Einstellung zum Rauchen übernehmen Kinder häufig von den Eltern. Rauchen beide Eltern, so werden ihre Kinder später drei- bis viermal häufiger selbst zu Rauchern. Kinder entwickeln schon im Grundschulalter ein kognitives Schema vom Tabak, d. h., sie verbinden mit der Zigarette bestimmte Vorstellungen, wie z. B. Rauchen ist Genuss, da die Eltern nach dem Essen und zur Entspannung rauchen. Warum Jugendliche dann die ersten Zigaretten probieren, kann verschiedene Gründe haben:

  • Sie sind neugierig.
  • Sie wollen dazu gehören: Die Freunde rauchen auch und wenn man erwachsen ist (wie die Eltern), raucht man.
  • Sie wollen Stress abbauen oder Unsicherheiten überspielen.
  • Sie wollen die Zigarette zur Gewichtsreduktion benutzen (insbesondere Mädchen).

Wenn Jugendliche schon öfter geraucht haben, dann scheint der Genuss immer mehr in den Vordergrund zu rücken. In Wirklichkeit nehmen leider Automatisierung und suchthafte Gewöhnung rasch zu. Die gesundheitlichen Risiken spielen für sie keine Rolle, da sich die Auswirkungen oft erst Jahrzehnte später bemerkbar machen und sie sich noch "unverletzbar" fühlen. Mehrere Studien belegen, dass ein früher Raucherbeginn zu längerem und intensiverem Rauchen führt. Aufgrund der Unreife des Stoffwechsels der im Gehirn vorhandenen Botenstoffe (Neurotransmitter) tritt die Abhängigkeit viel früher ein als bei Erwachsenen. Laut einer amerikanischen Untersuchung hat ein Viertel aller 12- bis 13-jährigen Rauchanfänger schon nach vier Wochen erste Entzugssymptome, auch wenn sie nicht täglich rauchen. Nikotin kann darüber hinaus das Zentrale Nervensystem, das sich noch in der Entwicklung befindet, durch Veränderungen im Neurotransmitter-Haushalt dauerhaft verändern, so dass dadurch Depressionen und auch Angstsymptome verstärkt werden können.

Für Jugendliche und junge Erwachsene, die mit dem Rauchen aufhören wollen, hat das Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung in Zusammenarbeit mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte ein erfolgreiches Rauchstopp-Programm entwickelt: "Just be smokefree". Infos unter www.justbesmokefree.de.