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Welttag des Stotterns

Störungen im Sprachfluss treten im Alter zwischen zwei und sechs Jahren häufig auf. Oft erkennen Eltern die Grenze zwischen Stottern und solchen verbreiteten Störungen nicht. Eine frühzeitige Therapie kann aber helfen, den Sprachfluss deutlich zu verbessern. Der Welttag des Stotterns (22. Oktober) macht auf die Probleme stotternder Menschen aufmerksam und soll Vorurteile abbauen…

Stottern bei Kindern sollte so früh wie möglich behandelt werden. Zwischen zwei und sechs Jahren haben Kinder häufig Probleme mit dem Sprechen. Etwa fünf von 100 Kindern leiden darunter. Aber nicht jede Sprachunregelmäßigkeit sollte Eltern beunruhigen. Wichtig sei, dass Eltern aufmerksam sind und sich auch nicht scheuen, Experten um Rat zu fragen. Am Welttag des Stotterns (22. Oktober) soll auf die Probleme stotternder Menschen aufmerksam gemacht werden und die Allgemeinbevölkerung u.a. auch besser darüber informiert werden, dass Stottern keine psychische Störung ist, sondern ursächlich körperlich bedingt ist. Der gestörte Redefluss hat – wie viele immer noch fälschlicherweise annehmen - nichts mit mangelnder Intelligenz zu tun.

Eltern sollten sich daher keine Vorwürfe machen, wenn ihr Kind stottert, und vor allem das Kind nicht unter Druck setzen. Ein Signal zum Handeln sei es, wenn die Kinder echte Mühe hätten, Worte herauszubringen. Allerdings seien nicht alle Sprachtherapeuten auch zum Behandeln von Stottern ausgebildet. Eltern können sich z.B. an die Bundesvereinigung Stotterer-Selbsthilfe wenden, die ihnen ausgewiesene Experten nennt.

Mittlerweile gibt es viele gute Therapiemethoden, die das Stottern lindern können. „Wichtig für Eltern ist vor allem, Kinder nicht zu verbessern, zu unterbrechen oder zu ermahnen“, erklärt die Sprachtherapeutin Dr. Kerstin Weikert. Aber es sei sehr sinnvoll, mit den Kindern über das Stottern zu sprechen, wie man es auch über Schnupfen oder Fieber machen würde. Bestimmte Sprechtechniken seien hilfreich, das Stottern auf Dauer deutlich zu reduzieren. „Man kann als Stotterer unauffällig werden. Aber es ist nicht heilbar.“