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Weniger Mittelohrentzündungen durch Stillen

Das Risiko für Mittelohrentzündungen wird unter anderem durch genetische Faktoren bestimmt. Doch Stillen kann diesen Effekt ausgleichen und vor Infekten schützen. Das haben Forscher der Universität von Texas herausgefunden...

Mittelohrentzündungen treten bei einigen Kindern gehäuft und in sehr schwerer Ausprägung auf. Dafür können genetische Störungen des Immunsystems, eine kurze Stillzeit und Passivrauchen verantwortlich gemacht werden. Das haben Forscher der Universität von Texas herausgefunden.

Sie untersuchten 296 Kinder, die eine erhöhte Anfälligkeit für Mittelohrentzündungen gezeigt hatten und verglichen sie mit 209 Kindern ohne häufig auftretende Mittelohrentzündungen. Die Wissenschaftler identifizierten kleine Veränderungen in zwei Genen (TNF-alpha und IL-6), die bei regelmäßig erkrankten Kindern häufiger auftrat. Besonders hoch war das Risiko, wenn beide Veränderungen vorlagen.

Doch auch Umweltfaktoren spielten eine Rolle: Kinder mit der Veränderung, in deren Haushalt geraucht wurde oder wenn die Kinder als Säuglinge weniger als einen Monat gestillt wurden, waren noch anfälliger. Hingegen wirkte eine längere Stillzeit - empfohlen werden sechs Monate - schützend und konnte einen genetischen Einfluss ausgleichen.

In früheren Untersuchungen konnte bereits nachgewiesen werden, dass ausschließliches Stillen in den ersten vier bis sechs Monaten vor der Entstehung von Allergien schützen kann und dass gestillte Kinder insgesamt weniger Infekte erleiden, als ungestillte Säuglinge.