Mit fast 213.700 Ehescheidungen im Jahr 2004 hat sich laut Statistischem Bundesamt gegenüber 2003 kaum etwas verändert. Von 1.000 bestehenden Ehen wurden elf geschieden. Etwa die Hälfte der getrennten Paare haben Kinder unter 18 Jahren (2004: 168.859 betroffene minderjährige Kinder).
Nach der "Auflösung einer Familie" sind sowohl Eltern als auch Kinder in vielen Bereichen mit neuen Situationen konfrontiert: Häufig ändert sich die finanzielle Situation, das Kind muss sich in zwei verschiedenen Haushalten zurechtfinden und in manchen Fällen muss auch die Schule bzw. der Kindergarten und die Wohnung gewechselt werden. Eine Scheidung muss aber nicht grundsätzlich nur negativ für die Kinder sein. Wenn sich die Eltern schon lange heftig gestritten haben, können Kinder die Scheidung auch als Erleichterung empfinden. Wie gut Kinder eine Scheidung bewältigen, hängt von vielen Faktoren ab. Stabilisierend für die Kinder wirken sich u. a. folgende Umstände aus:
- Die Beziehung zu den Eltern wird als unverändert sicher und stabil erlebt.
- Das Umfeld der Kinder ändert sich möglichst wenig. Günstigenfalls muss weder die Wohnung noch die Schule bzw. der Kindergarten gewechselt werden.
- Regelmäßige Kontakte werden gepflegt, bei denen sich der getrennte Elternteil auch Zeit für die Kinder nimmt.
- Die Eltern können für die Kinder verbindliche Vereinbarungen treffen und fühlen sich trotz Scheidung gemeinsam für die Kinder verantwortlich.
- Die Kinder sind in ein soziales Netz von Verwandten, Geschwistern, Großeltern und Freunden eingebunden.
TV-Tipp: In der Sendung "Wir in Bayern - Abenteuer Familie" (Bayerisches Fernsehen) haben Eltern am 17. August ab 16:05 die Möglichkeit, sich zu diesem Thema zu informieren. Sie können auch Fragen zum Thema unter der Telefonnummer 0137/44 45 41 stellen.