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Wickelauflagen im Test

"Öko-Test" untersuchte 14 Wickelauflagen - mit erschreckendem Ergebnis! Elf Produkte enthielten zu hohe Mengen an Schadstoffen wie zinnorganischen Verbindungen und Weichmachern, nur zwei Auflagen schnitten mit "sehr gut" ab...

Viele Wickelauflagen enthalten einer Untersuchung der Zeitschrift "Öko-Test" zufolge zu viel Schadstoffe. In elf von 14 untersuchten Produkten fanden sich dramatisch hohe Mengen gesundheitsschädlicher Weichmacher - z. B. Phthalate - und gefährliche zinnorganische Verbindungen - Dibutylzinn (DBT) und Tributylzinn (TBT) -, berichtet das Magazin in seiner aktuellen Ausgabe 9/2002. Phthalate stehen in Verdacht Leber, Nieren und Fortpflanzungsorgane zu schädigen, TBT und DBT beeinträchtigen das Immun- und Hormonsystem negativ.

Nur zwei Auflagen schnitten mit "sehr gut" ab (die Kunststoffauflage "Gullunge" von Ikea und die Baumwollauflage "Fantasia" von Prolana), ein Produkt erhielt die Note "befriedigend" (die Baumwollauflage "Kuschel-Softy" Art. 226 von Zöllner).

Bei einem Produkt (Keiloirm 220 2204 von Zöllner) machten die Weichmacher ein Viertel des Gesamtproduktes aus - weit mehr als die Grenzwerte erlauben. Derartige Mengen fänden sich sonst nur in besonders problematischen PVC-Böden, so das Magazin. Bei Beißspielzeug für Kinder unter drei Jahren und bei Spielzeug, das Kinder unter drei Jahren möglicherweise in den Mund nehmen könnten, liege der gesetzlich festgelegte Grenzwert bei 0,1% Weichmacher pro Gesamtgewicht des Produktes.

Die hohen Messergebnisse seien bei Wickelauflagen u. a. problematisch, weil Weichmacher leicht fettlöslich seien. Bei direktem Kontakt zwischen Baby-Popo und Wickelauflage könnten die Substanzen gelöst werden. Das Hautfett der Kinder reicht dafür vollkommen aus. Wenn der Popo eingeölt wird und das Kind direkt auf der Auflage liegt, verstärke sich die Wirkung.

Grundsätzlich ist es der Zeitschrift zufolge ratsam, auf die Auflage ein Tuch zu legen, damit kein direkter Hautkontakt zwischen Plastik und Baby-Popo entsteht. Empfehlenswert sind laut "Öko-Test" auch Produkte mit der Kennzeichnung "PVC-frei". Die Bezeichnung "PP - Polypropylen" oder "PE - Polyethylen" stehe ebenfalls für mehr Sicherheit: Hier würden chlorfreie Kunststoffe verwendet, und darin seien in der Regel keine Weichmacher enthalten.