Bei Ess-Brechsucht (Bulimie) und Magersucht (Anorexia nervosa) liegt der Altersgipfel der Betroffenen zwischen 14 und 18 Jahren. Meist werden Essstörungen bei Jugendlichen, vorwiegend Mädchen, von der Familie und dem sozialen Umfeld erst erkannt, wenn sie weit fortgeschritten sind.
Warnsignale rechtzeitig erkennen
Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie müssen Eltern bei folgendem Verhalten ihrer Kinder die Alarmglocken läuten: Absichtliche dauerhafte Gewichtsabnahme, exzessive Gewichtskontrollen (z.B. mehrfach tägliches Wiegen), übertriebene körperliche Aktivität, fast vollständiger Verzicht auf Nahrung oder Beschränkung auf spezifische kalorienreduzierte Lebensmittel sowie ein extrem langsames und auffälliges Essverhalten (z.B. Zerschneiden der Nahrung in sehr kleine Bissen) sind klare Warnsignale.
Verschlingt Ihr Kind Nahrungsmengen in großen Mengen ohne Gewichtszunahme, verschwindet es nach jeder Mahlzeit auf dem WC, neigt es zu Episoden eingeschränkter Nahrungszufuhr im Wechsel mit Heißhungerattacken, zeigt es Symptome des häufigen Erbrechens wie Entzündungen der Magen- und Mundschleimhaut deutet dies auf eine Bulimie hin.
Ursachen meist seelisch bedingt
Eine erste Anlaufstelle bei einem Verdacht auf eine Essstörung sollte immer der Kinder- und Jugendarzt sein. Den Erkrankungen liegen meist schwere seelische Konflikte zugrunde, die grundsätzlich behandelt werden müssen. Das heutige Schlankheitsideal fungiert nach neuesten Erkenntnissen teilweise zwar als ein Auslöser, nicht aber als Ursache.
Weitere Informationen finden Betroffene und Angehörige unter www.essfrust.de