Verbringen Kinder viel Zeit vor dem Fernseher, so reduziert das ihre körperliche Aktivität und steigert zugleich die Kalorienaufnahme, da Kinder gerne beim „Glotzen“ Kalorienreiches naschen. Eine amerikanische Studie, an der etwa 180 Kinder zwischen 6 und 13 Jahren und je ein Elternteil teilnahmen, hat dies bestätigt und kam darüber hinaus zu dem Ergebnis, dass zwar die meisten Eltern darin übereinstimmen, dass ihre Kinder weniger fernsehen sollten, doch dass es ihnen an praktischen Möglichkeiten der Umsetzung fehlt. Der Leiter der Studie, Amy Jorda, empfiehlt Eltern vor allem an zwei Orten für Änderung zu sorgen: im Kinderzimmer und am Esstisch - denn in ihrer Studie nahmen die Hälfte der Kinder dort ihr Essen ein, wo auch der Fernseher stand. Zwei Drittel der im Rahmen der Studie beobachteten Kinder hatten darüber hinaus einen Fernseher in ihrem Kinderzimmer.
Eltern gehen von weniger Zeit aus, als Kinder tatsächlich vor dem Fernseher verbringen
Die an der Untersuchung beteiligten Familien hatten durchschnittlich vier Fernsehapparate im Haushalt. Eltern unterschätzten in der Regel die Zeit, die ihre Kinder vor dem Fernseher verbrachten, denn die Kinder und Jugendlichen gaben häufig ein bis zwei Stunden mehr an, die sie vor der „Kiste“ verbrachten, als die Eltern. Bei den 12- bis 13-Jährigen erreichte die durchschnittliche Zeit, die die Teenager vor der „Glotze“ saßen, sogar über sechs Stunden. Wenn Kinder TV-Programme verfolgten, war es nach eigenen Angaben für die Eltern häufig leichter, anderen Beschäftigungen nachzugehen, und sie vermieden dadurch die ständige Zankerei unter den Geschwistern.
Forscher sammelten folgende Tipps, um den Medien-Konsum der Kinder wieder zu drosseln:
- Fernseher ausschalten, wenn keiner wirklich zuschaut.
- Kein TV-Konsum während des Essens bzw. an den Orten, wo das Kind isst.
- Kein Fernseher im Kinderzimmer.
- Zumindest während der Schulzeit muss das Fernsehen begrenzt sein.
- Eltern müssen zusammen mit Kindern „fernsehfreie“ Aktivitäten finden, die ihnen Spaß machen, wie z..B. ein Museum oder eine Bibliothek besuchen, einen Garten anlegen, Spiele spielen.