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Wie wird mein Kind trocken?

Der Abschied von der Windel ist ein allmählicher Lernprozess. Jedes Kind hat dabei sein eigenes Tempo. Erst muss das Kind die Vorgänge im Körper bemerken und einordnen können...

Jedes Kind benötigt zur Kontrolle der Blasen- und Darmentleerung seine individuelle Zeit. Erst wenn das Kind den Harndrang erkennt, kann es lernen ihn zu regulieren. Etwa ab dem zweiten Lebensjahr beginnt das Kind zu bemerken, dass Urin abgeht – d. h. noch zu spät. Frühestens ab Ende des zweiten Lebensjahres ist das Nervensystem so weit entwickelt, dass das Kind den Harndrang eher registriert. Das Kind zeigt Unruhe, wenn es "muss“.

Geduld ist der beste Weg
Eltern können ihr Kind beim "Sauberwerden" am besten durch Geduld unterstützen. Loben Sie Ihr Kind, auch wenn es zu spät erkennt, dass es "muss", so Dr. Andreas Busse, Kinder- und Jugendarzt in Tegernsee/Bayern. Üben Sie mit dem Teddy oder der Puppe aufs „Töpfchen-Gehen“. Kann Ihr Kind tagsüber schon auf die Windel verzichten, dauert es meist noch etwa fünf Monate, bis es auch nachts ohne auskommt. In nicht so wenigen Fällen auch bei gesunden Kindern sehr viel länger. Dies liegt daran, dass manche Kinder einen extrem tiefen Schlaf haben, und der Meldereiz "volle Blase" noch sehr schwach ist. Mit vier Jahren brauchen noch etwa 20% beim Schlafen eine Windel, mit sechs Jahren sind es noch 10% der normal entwickelten Kinder.

Zweiteilige Schlafanzüge, ein Nachtlicht oder Windelhosen können Ihr Kind evtl. unterstützen, auch in der Nacht die Toilette aufzusuchen. Drängen Sie Ihr Kind nicht zum "Sauberwerden" und schränken Sie nicht die Flüssigkeitszufuhr ein – dadurch beschleunigen Sie die Entwicklung zu einer selbstständigen Blasen- und Darmkontrolle nicht!