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Wundstarrkrampf – Schon kleine Kinder brauchen Schutz

Tetanusbakterien, die Wundstarrkrampf auslösen, sind weltweit in der Erde und im Kot von Tieren verbreitet. Durch Verletzungen können sie in den Körper eindringen. Dort lösen sie dann Lähmungen und Krämpfe aus, die unbehandelt bei über 30% der Betroffenen zum Tod führen. Wenn ein Kleinkind aktiver wird, kann es mit Erde in Kontakt kommen und sich selbst verletzten. Deshalb soll die Grundimmunisierung gegen Tetanus bereits im dritten Lebensmonat beginnen...

Wundstarrkrampf (Tetanus) ist eine gefährliche Krankheit, die durch das Toxin der Tetanusbakterien ausgelöst wird. Diese sind weltweit in der Erde und im Kot von Tieren verbreitet. Durch Schnitt-, Stich-, Bisswunden und vor allem durch im Gewebe stecken bleibende kleine Fremdkörper (z.B. Dornen, Nagel oder Holzsplitter) können die Erreger in den Körper eindringen. Im Frühstadium kommt es zur Kiefersperre, d.h., die Kaumuskeln versteifen sich, dann geht die Lähmung auch auf andere Körperteile über. Die Krämpfe können sogar so stark sein, dass sie Knochenbrüche verursachen.

Bei über 30% endet die Krankheit tödlich. Selbst eine überstandene Infektion bietet keinen Schutz. „Spätestens wenn ein Kleinkind aktiver wird, mit Erde in Kontakt kommen und sich selbst verletzten kann, muss der Impfschutz vollständig sein. Nach den Impfempfehlungen der Ständigen Impfkommission soll die Grundimmunisierung bereits im dritten Lebensmonat beginnen (insgesamt vier Dosen: im 3., 4., 5. und im 12. bis 15. Lebensmonat) als Kombinationsimpfung. Eine Auffrischung ist vor der Einschulung mit 5- 6 Jahren zusammen mit Diphtherie und möglichst auch Keuchhusten (Td aP) entsprechend dem Impfkalender vorgesehen, dann nur noch alle zehn Jahre (am besten immer in Kombination Td) erforderlich“, erklärt Frau Dr. Ursel Lindlbauer-Eisenach vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) aus München, die auch Mitglied der Ständigen Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut (RKI) ist.

Aufgrund der guten Durchimpfungsraten gegen Tetanus gibt es mittlerweile in Deutschland nur noch sehr wenige Tetanusfälle – meist unter 15 Fälle jährlich. Betroffen sind vorwiegend ältere Menschen, die eine Auffrischimpfung vergessen haben.