Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Zeckengefahr steigt mit wärmeren Temperaturen

Mit wärmeren Temperaturen haben Zecken wieder Saison: Zwischen März und Oktober besteht in bestimmten FSME-Endemiegebieten ein erhöhtes Risiko durch einen Zeckenstich an Frühsommer-Menigo-Enzephalitis (FSME) zu erkranken. Zecken können aber auch Borrelien übertragen, Bakterien, welche die so genannte Lyme-Borreliose verursachen können. Hat sich eine Zecke "festgesaugt", sollte sie möglichst rasch entfernt werden und die Stichstelle vom Kinder- und Jugendarzt untersucht werden...

Mit dem Frühling beginnt auch wieder die Zeckenzeit. Die Spinnentiere können die Frühsommer-Meningo-Enzephalitis (FSME) oder die Lyme-Borreliose übertragen. Borrelien sind Bakterien, die das Nervensystem oder die Gelenke schädigen können. Wenn die Krankheit rechtzeitig erkannt wird, kann sie gut mit Antibiotika behandelt werden. In Deutschland erkranken ca. 40.000 bis 80.000 Menschen jährlich daran.

Die Viren, die FSME verursachen, können sich im gesamten Nervensystem ausbreiten, eine Gehirnhautentzündung auslösen und sogar lebensbedrohlich werden. Bei Kindern verläuft die Erkrankung in der Regel leichter und heilt meist vollständig ab. Laut dem Robert Koch-Institut (RKI) sind 2004 235 Erwachsene an FSME erkrankt sowie 39 Kinder und Jugendliche (bis 18 Jahre).

Geschlossene helle Kleidung, die die Haut möglichst großzügig bedeckt, sowie Repellentien gegen Zecken können vorbeugend wirken. Mittlerweile steht auch ein FSME-Impfstoff für Kinder zur Verfügung, der ab dem ersten Lebensjahr zugelassen ist. "Die Ständige Impfkommission am RKI in Berlin empfiehlt eine Impfung gegen FSME für Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten. Ihr Kinder- und Jugendarzt kann Sie darüber informieren", rät Frau Dr. Gunhild Kilian-Kornell, Kinder- und Jugendärztin und Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte. Seit einigen Jahren ist eine Ausdehnung der Risikogebiete zu beobachten.

Entdecken Eltern eine Zecke bei ihrem Kind, sollten sie sie rasch - z.B. mit einer speziellen Pinzette (in der Apotheke erhältlich) - mit Zug herausziehen. Denn eine Infektion mit den Krankheitserregern erfolgt erst mehrere Stunden nach dem Stich. "In jedem Fall sollte der Kinder- und Jugendarzt die Stichstelle untersuchen. Borrelien können eine Rötung an der Einstichstelle oder an einer anderen Körperstelle hervorrufen (Wanderröte). Eine Infektion mit FSME-Viren macht sich oft erst mehrere Wochen nach dem Stich durch unspezifische grippeähnliche Symptome bemerkbar", erklärt Frau Dr. Kilian-Kornell.