Prof. Klaus Hurrlemann und Prof. Dr. Sabine Andersen befragten mit dem TNS Infratest Sozialforschung München im Auftrag des Kinderhilfswerks World Vision bundesweit 1.592 Kinder bis 11 Jahren zu ihrer Lebenssituation. Ihre Eltern gaben mittels Fragebogen zum familiären Hintergrund Auskunft. Demnach geben ein Viertel der acht- bis elfjährigen Kinder an, zu Hause außerhalb der Schularbeiten selten oder nie zu lesen. Zu den „Viellesern“ gehören vorwiegend Mädchen: 28% der Mädchen lesen täglich und 38% mehrfach wöchentlich. Große Unterschiede gibt es abhängig von der sozialen Gesellschaftsschicht. Kinder aus der Unterschicht antworten zu 46%, selten oder nie zu lesen, während für 74% der Kinder der Oberschicht Lesen zum Alltag gehört.
Auch die Pisa-Studie schreibt den deutschen Mädchen im Vergleich zu ihren männlichen Altersgenossen eine bessere Lesekompetenz zu. Laut der Pisa-Studie gehört Deutschland sogar zu den Staaten mit den größten Unterschieden zwischen schwachen und starken Schülern. Im Ländervergleich konnten sich die Schüler Deutschlands zwar etwas hocharbeiten (von Pisa im Jahr 2000 mit 484, über Pisa 2004 mit 491 zu Pisa 2006 mit 495 Punkten), doch haben sie damit erst den OECD-Durchschnitt erreicht. Dabei kann die Lesekompetenz der Kinder bereits im Kleinkindalter gefördert werden. So zeigen Untersuchungen, dass lautes Vorlesen den Wortschatz der Kleinkinder verbessert und für später ein Anreiz zum Lesen sein kann.
Lesekompetenz fördern - Bücher schenken
Nur etwa 18% aller Kinder bekommen von ihren Eltern Bücher zu Weihnachten geschenkt, so das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Gewis unter 1.056 Müttern. Insbesondere bei Kleinkindern ist es wichtig, das Interesse am Lesen zu wecken. Eine Auswahl von guten Büchern sortiert nach verschiedenen Altersgruppen finden Eltern bei der Stiftung Lesen: www.stiftunglesen.de