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Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und MS bei Kindern

Ein niedriger Vitamin-D-Spiegel könnte mit der Entstehung von Multipler Sklerose in Zusammenhang stehen. Darauf deuten aktuelle kanadische Forschungsarbeiten hin...

Kinder, die später an Multipler Sklerose (MS) erkranken, haben einen deutlich niedrigeren Vitamin-D-Spiegel als ihre Altergenossen. Dies haben Forscher um Heather Hanwell von der Universität Toronto, Kanada, festgestellt. Der Körper benötigt zur Herstellung von Vitamin D UV-Licht. Frühere Studien haben bereits gezeigt, dass Multiple Sklerose bei Erwachsenen in nördlichen Breiten, mit weniger Sonneneinstrahlung, gehäuft auftritt.
Die kanadischen Forscher untersuchten den Vitamin-D-Gehalt im Blut von 125 Kindern, die unter Taubheitsgefühlen aufgrund einer Schädigung der die Nerven umgebenden Myelinschicht litten. Bei 20 der Kinder wurde daraufhin innerhalb eines Jahres Multiple Sklerose diagnostiziert. Die Bluttests hatten ergeben, dass 68% dieser Betroffenen bei der ersten Blutuntersuchung einen Vitamin-D-Mangel zeigten.

Eine weitere Studie von Brenda Banwell von der Kinderklinik in Toronto kam zu ähnlichen Ergebnissen. Bei dieser Untersuchung zeigten 17 von 19 Kindern, bei denen Multiple Sklerose festgestellt wurde, einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel.

In weiteren Studien wollen die Wissenschaftler nun erforschen, wie ein Vitamin-D-Mangel und Multiple Sklerose zusammenhängen, und klären, ob eine Gabe von Vitamin D die Entstehung von Multipler Sklerose verhindern oder die Symptome lindern kann. Die bisherigen Forschungen haben ergeben, dass es bei Multipler Sklerose zu einer Fehlregulation des Immunsystems kommt. Zudem ist bekannt, dass Immunzellen Andockstellen für Vitamin D haben. Möglicherweise spielt Vitamin D eine Rolle bei der Regulation des Immunsystems.