Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

News-Archiv

Übergewichtige Babys fangen später zu krabbeln an

Zu viel Gewicht schränkt bei kleinen Kindern die Bewegungsfähigkeit ein, was zu einer Verzögerung in der motorischen Entwicklung führen kann. Davor warnen amerikanische Forscher ...

Laut amerikanischen Forschern kann Übergewicht bei Kleinkindern möglicherweise zu einer Verzögerung ihrer motorischen Entwicklung führen. Sie beobachteten bei über 200 Kindern zwischen drei Monaten und eineinhalb Jahren, dass dicke Kinder langsamer zu krabbeln und laufen anfingen. „Wenn diese Ergebnisse in weiteren Studien bestätigt werden, würde dies für übergewichtige Kleinkinder einen gefährlichen Teufelskreislauf bedeuten. Sie haben aufgrund ihres Gewichts einen reduzierten Bewegungsradius und trainieren ihre motorischen Fähigkeiten weniger als ihre normalgewichtigen Altersgenossen. Mangelnde Geschicklichkeit und eingeschränkte Beweglichkeit nehmen Kindern dann auch den Spaß am Sport, sodass die Entwicklung zu einem fettleibigen Erwachsenen vorprogrammiert scheint“, warnt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin in Weimar sowie Pressesprecherin des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in Thüringen.

Die Wissenschaftler der Universität des Bundesstaates North Carolina in Chapel Hill begründen ihre These mit den Daten, die sie im Verlauf von knapp eineinhalb Jahren bei 217 Kindern gesammelt haben, die sie mit 3, 6, 9, 12 und 18 Monaten untersuchten. Sie stellten dabei fest, dass Kinder in Abhängigkeit von ihrem Übergewicht ein bis zu mehr als doppelt so hohes Risiko für eine Entwicklungsverzögerung in Bezug auf motorische Fähigkeiten hatten, wenn sie mit „normalgewichtigen“ Kindern verglichen wurden. „Schon bei dicken Kleinkindern bremst das zusätzliche Unterhautfettgewebe anscheinend den Bewegungsdrang“, erklärt Dr. Niehaus das Fazit der Studie. Eltern sollten deshalb so früh wie möglich mit der Hilfe ihres Kinder- und Jugendarztes erste Anzeichen von zu viel „Speck“ bei ihren Kindern bekämpfen.