Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Kinderarzt Praxis Lilia Kim - Eppelheim

Als Eltern wissen Sie,

wie schwer es ist, Kinder durch die vielen kleinen und großen Schwierigkeiten des Alltags zu lotsen. Vor der Gefahr schwerer Infketionskrankheiten können Sie Ihr Kind jedoch leicht durch Impfungen schützen.

Die „Ständige Impfkomission" empfiehlt für Kinder und Jugendliche eine Impfung gegen: Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten, Kinderlähmung, Hepatitis B, Hib, Pneumokokken, Meningokokken, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken und Humane Papillomaviren (HPV).

Kinderkrankheiten" werden oft unterschätzt

Bei vielen Eltern weckt der Begriff „Kinderkrankheiten" die Vorstellung harmloser Erkrankungen, die leicht und folgenlos verlaufen. Masern, Mumps, Keuchhusten und andere „Kinderkrankheiten" ziehen jedoch nicht selten schwere Komplikationen nach sich.

Manche Kinder leiden sogar lebenslang unter Folgeschäden. Dies kann auch mit den Mitteln der modernen Medizin nicht immer verhindert werden.

Einige Infektionskrankheiten sind hoch ansteckend und häufig entstehen ganze Infektionsketten. Dann können auch ungeimpfte Kontaktpersonen, wie beispielsweise Eltern oder neugeborene Geschwisterkinder von schweren Krankheitsverläufen betroffen sein.

Viren und Bakterien kennen keine Ländergrenzen

Viele Infektionskrankheiten, die dank hoher Impfraten in Deutschland nur noch selten vorkommen, sind in anderen Ländern noch weit verbreitet. Im Zeitalter der Globalisierung und häufiger Reisen besteht jederzeit die Gefahr, dass diese Krankheiten auch hier wieder eingeschleppt werden. Nur durch dauerhaft hohe Impfraten kann verhindert werden, dass sich Infektionskrankheiten auch hier wieder ausbreiten.

Impfungen - Wie funktioniert das?

Das Immunsystem reagiert mit mehreren Abwehrstrategien auf krankmachende Erreger, beispielsweise Viren oder Bakterien. Eine Strategie besteht in der Bildung von Antikörpern, die ins Blut abgegeben werden. Die Antikörper reagieren mit den Erregern und machen sie im Laufe der Erkrankung unschädlich.

Dieser Prozess wird bei einer Impfung nachgeahmt. Dem Körper werden abgeschwächte oder abgetötete Krankheitserreger, die eine Erkrankung verursachen können, verabreicht. Das Immunsystem reagiert mit der Bildung von Antikörpern, die nun dauerhaft im Körper zirkulieren. Bei einem Kontakt mit echten Erregern können diese Antikörper sofort reagieren und die Erkrankung wird so schon im Vorfeld verhindert.

Impfungen - Schutz von Anfang an

Soll der Körper ausreichend Antikörper bilden, muss er in mehreren Einheiten „trainiert" werden. Ein sicherer Impfschutz ist deshalb erreicht, wenn alle Teilimpfungen durchgeführt worden sind. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, frühzeitig mit dem Aufbau des Impfschutzes zu beginnen. Nur so ist Ihr Kind in der besonders empfindlichen Baby- und Kleinkindphase sicher geschützt. Der Schutz hält bei einigen Impfungen ein Leben lang, bei anderen muss er auch im Erwachsenenalter noch einmal oder regelmäßig aufgefrischt werden. Denken Sie in diesem Zusammenhang auch an Ihren eigenen und den Impfschutz von Geschwisterkindern.

Impfungen - Eine Frage des richtigen Zeitpunkts

Ein umfassender Impfschutz kann nur aufgebaut werden, wenn alle Teilimpfungen im bestimmten Zeitabständen erfolgt sind. Diese sind im Impfkalender festgelegt. Sollten Sie eine Impfung versäumt haben, kann diese jederzeit bis zum vollendeten 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Eine Reihe von Impfterminen können gleichzeitig mit den Früherkennungsuntersuchungen wahrgenommen werden. Die genauen Impftermine und die verschiedenen Möglichkeiten der Kombinationsimpfungen sollten Sie mit Ihrer Kinderärztin absprechen.

Impfungen - sicher und nebenwirkungsarm

Moderne Impfstoffe sind sicher und nebenwirkungsarm. Einige Eltern ängstigt die Sorge um mögliche Impfnebenwirkungen. Leichte Impfreaktionen wie Rötung und Schwellung im Bereich der Injektionsstelle, auch leichtes Fieber sind möglich, jedoch in der Regel kein Anlass zur Besorgnis. Sie zeigen nur, dass der Körper auf die Impfung reagiert und sind in der Regel nach ein bis zwei Tagen wieder verschwunden.

Schwere Impfkomplikationen kommen heute, dank der modernen Impfsfoffe, allenfalls in sehr, sehr seltenen Einzelfällen vor (1:100.000 - 1:1.000.000).

Kosten

Die Kosten der empfohlenen Impfungen für Säuglinge und Kleinkinder und der Auffrischungsimpfungen werden von den Krankenkassen übernommen. Bei Früherkrennungsuntersuchungen und Impfungen muss keine Praxisgebühr gezahlt werden.

Vorsorgeuntersuchungen für Kinder und Jugendliche
Ob die Entwicklung eines Kindes auch tatsächlich normal verläuft, kann nur der erfahrene Kinder- und Jugendarzt beurteilen. Wird das neugeborene Kind aus der Klinik entlassen, bekommt die Mutter ein gelbes Kinder-Untersuchungsheft ausgehändigt. In diesem Heft werden alle Untersuchungsergebnisse eingetragen. Das Vorsorgeheft muss sorgfältig aufbewahrt und bei jeder Vorsorgeuntersuchung dem Kinder- und Jugendarzt vorgelegt werden.

Neben dem gelben Vorsorgeheft bekommen Eltern noch ein grünes Checkheft für zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen, die der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) empfiehlt. Folgende Untersuchungen sind für ein Kind vorgesehen:

• U1: direkt nach der Entbindung
• U2: 3. bis 10. Lebenstag
• U3: 4. bis 5. Lebenswoche
• U4: 3. bis 4. Lebensmonat
• U5: 6. bis 7. Lebensmonat
• U6: mit einem Jahr
• U7: mit 2 Jahren
• U7a: mit 3 Jahren
• U8: mit 4 Jahren
• U9: mit 5 Jahren
• U10: mit 7 bis 8 Jahren
• U11: mit 9 bis 10 Jahren
• J1: mit 12 bis 14 Jahren
• J2: mit 16 bis 17 Jahren

Erstattung
Für Kinder sind von der Geburt bis zum 18. Lebensjahr bisher 11 Vorsorgeuntersuchungen kostenlos: U1 bis U9 im gelben Vorsorgeheft und außerhalb des Heftes J1 (auf einem gesonderten Dokumentationsbogen). Zusätzliche drei Gesundheitschecks empfiehlt der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte: U10, U11 und J2, doch diese erstatten noch nicht alle Krankenkassen.

Meldepflicht
Die meisten Länder - mit Ausnahme von Berlin, Hamburg, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt (Stand: Juli 2009) haben für die Mehrzahl der Vorsorgeuntersuchungen eine Meldepflicht eingeführt, d.h., die Vorsorgeuntersuchungen sind verpflichtend, und versäumte Termine werden angemahnt.

Gelbes Heft
Da das gelbe Vorsorgeheft seit seiner Entstehung in den Siebzigerjahren kaum überarbeitet wurde, fehlen darin noch einige Vorsorgeuntersuchung. Zum Beispiel die vom Berufsverband für Kinder- und Jugendärzte empfohlenen Untersuchungen (U10, U11 und J2). Die vollständige Aktualisierung des Heftes wird noch lange Zeit in Anspruch nehmen, deshalb wird die J1 in einem gesonderten Dokumentationsbogen erfasst.

Hinweis: Fallen Ihnen außerhalb dieser Vorsorgeuntersuchungen Besonderheiten bei Ihrem Kind auf, sollten Sie natürlich unbedingt einen Kinder- und Jugendarzt aufsuchen oder in akuten Fällen einen Notarzt alarmieren.

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