Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Kinderarztpraxis - Chirotherapie - Freilassing - Dr. med. Jürgen Geuder

Sehr geehrte Eltern,

Uns erreichen zunehmend Fragen zur sogenannten RSV-Impfung. Sie erhalten deshalb hier wichtige Informationen zu dieser neuen Prophylaxe.

Was bedeutet und was machen RSV?

RSV ist die Abkürzung für RS-Viren oder Respiratory Syncytial Viren. Diese Viren befallen fast alle Menschen und führen zu Atemwegserkrankungen. Diese sind gerade im ersten Lebensjahr (meistens im Winterhalbjar) sehr häufig und können in diesem Alter auch so schwer verlaufen, dass circa 2% der Kinder deshalb ins Krankenhaus müssen. Sie führen deshalb im Winter manchmal zu einer Überlastung der Kinderkliniken - aber auch mancher Praxen.

Was macht man bei der RSV-Immunisierung/ RSV-Prophylaxe?

Auch wenn man gerne von einer RSV-Impfung spricht, so ist diese Spritze (Wirkstoff Nirsevimab, Handelsname Beyfortus) keine Impfung. Es werden nämlich künstlich hergestellte Antikörper gegen dieses Virus gegeben. Damit erhält das Kind einen "passiven" Schutz vor einem schweren Erkrankungsverlauf. Die Erkrankung selbst kann man nicht verhindern. Dies ist auch ganz gut, denn so kann das kindliche Immunsystem auch selbst Antikörper bilden und einen eigenen Schutz für die nächsten Jahre aufbauen. Die Studien haben aber gezeigt, dass die Erkrankung bei den meisten Kindern mit dieser Immunisierung nicht so stark verläuft und die meisten Krankenhauseinweisungen vermieden werden können (Reduktion um 80%).

Wer soll diese RSV-Prophylaxe bekommen?

Die ständige Impfkommission empfiehlt diese Immunsierung allen Säuglingen vor Ihrer ersten RSV-Saison. Dies bedeutet, dass alle Kinder, die ab dem 1.April geboren wurden, diese Prophylaxespritze ab September/Oktober erhalten sollen. Kinder, die ab Oktober (bis März) geboren werden, sollen möglichst rasch nach der Geburt - am besten noch in der Geburtsklinik geimpft werden.

Was ist mit Risikogruppen?

Extrem früh geborene Kinder und Kinder mit bestimmten chronischen Erkrankungen haben ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf. Für diese Kinder gab es bereits seit über 25 Jahren einen ganz ähnlichen Antikörper. Dieser musste aber jeden Monat gespritzt werden und war extrem teuer. Auch diese Kinder erhalten nun den modernen Antikörper. Manche erhalten ihn auch vor ihrem 2. Lebenswinter erneut.

Wie die RSV-Immunisierung verträglich?

Man hat seit über 25 Jahren mit dem Vorläufer-Antikörper gute Erfahrungen mit guten Verträglichkeit. Der neue Antikörper wurde nur geringfüging verändert und wird deshalb im Körper nicht so schnell abgebaut. Deshalb reicht auch eine Gabe für den ganzen Winter. Auch dieser Antikörper zeigt in den Studien die gleiche gute Verträglichkeit, so dass es kaum Unterschiede zu den Placebogruppen gibt. Es kann innerhalb von einer Woche zu vorübergehenden Schmerzen, Schwellungen oder Verhärtungen an der Stelle der Injektion kommen. Manche Säuglinge bekommen auch Fieber (circa 0,3%). Ungefähr doppelt so viele Kinder können in den folgenden 14 Tagen einen kurzfristigen, ungefährlichen Hautauschlag bekommen.

Wann kann es losgehen?

Der Wirkstoff ist noch nicht erhältlich. Wir erwarten ihn ab der 2.-3. Oktoberwoche in den Apotheken. Auch gibt es noch Unklarheiten, ob die Eltern den Impfstoff mit einem Kassenrezept selbst in der Apotheke holen müssen. Bitte laden Sie sich unsere Praxis-App herunter. Wir werden über die Praxis-App Neuigkeiten verbreiten. Wir werden dann auch dies hier aktualisieren.

Wo gibt es weitere Informationen?

Sehr fundierte Informationen und Antworten auf häufige Fragengibt es über die Seite des Robert-Koch-Institutes: www.rki.de Dort kann man auch die ausführliche wissenschaftliche Begründung für diese Empfehlung im "epidemiologischen Bulletin" (Epid Bull 26/2024) herunterladen und lesen.

 

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Geuder, Dr. Franzen, Dr. Diepold mit Team

 

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