Kinderarztpraxis Haßloch - Dr. Friederike Baumann & Dr. Stefanie Cherdron
Adipositas
Der Anteil der Übergewichtigen an der Gesamtbevölkerung wächst. Dies betrifft auch Kinder und Jugendliche.
Bei Erwachsenen spricht man von Adipositas bei einem Body Mass Index über 30 kg/m². Bei Kindern gibt es auch für den „BMI“ Wachstumskurven – ein BMI über der 90. Perzentile bezeichnet das Übergewicht, über der 97. Perzentile die Adipositas.
Die Ursachen sind individuell unterschiedlich, ein Großteil ist genetisch bestimmt, das heißt, die Neigung zu einer vermehrten Gewichtszunahme ist angeboren. Hinzu kommt, dass die Alltagsaktivität aus verschiedenen Gründen abnimmt und die Zufuhr hochkalorischer Nahrungsmittel zum Beispiel in Form von süßen Getränken zunimmt. Dies ist generell nicht gesundheitsförderlich und führt bei Kindern mit einer familiären Belastung durch Übergewicht zu einer übermäßigen Gewichtsentwicklung. Je früher diese Entwicklung beginnt und je länger sie anhält, desto schwieriger ist sie wieder einzudämmen. Daher ist es wichtig, frühzeitig anzusetzen mit Bewegungsangeboten und gesunder Kinderernährung.
Im Kindesalter sollen keine Diäten durchgeführt werden, die Ernährungsberatung hält sich an die Empfehlungen des Dortmunder Instituts für Kinderernährung, welche die „optimierte Mischkost“ propagieren. Frau Dr. Cherdron bietet als Adipositastrainerin Einzeltermine an. Hier werden durch körperliche Untersuchung und ggf. Labordiagnostik andere Ursachen wie zum Beispiel Schilddrüsenerkrankungen ausgeschlossen und in Anlehnung an das Babeluga Schulungsprogramm der Charité / Berlin individuelle Therapie- und Trainingspläne erstellt.
Das ADHS oder Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom
Das Aufmerksamkeits-Defizit-Hyperaktivitäts-Syndrom ist durch ein durchgehendes Muster von Unaufmerksamkeit, Überaktivität und Impulsivität gekennzeichnet. Die Störung tritt in mindestens zwei Lebensbereichen (z.B. in der Schule, zu Hause oder in der Untersuchungssituation) auf, besteht über mehr als 6 Monate, ist dem Alter nicht angemessen und beginnt vor dem Alter von 6 Jahren.
Die betroffenen Kinder sind leicht ablenkbar, überaktiv und unorganisiert, können nicht abwarten, in keiner Reihe anstehen. Sie spielen den Klassenclown und kennen keine Gefahr. Sie sind unkonzentriert und zapplig, rutschen auf dem Stuhl herum, stehen unmotiviert auf und laufen im Klassenzimmer herum. Vor dem Computer oder Fernseher oder bei Tätigkeiten, die sie interessieren, können sie sich jedoch stundenlang gut konzentrieren. Sie können die Zeit schlecht einteilen und trödeln viel. Sie testen Grenzen ständig aus, diskutieren endlos, sind impulsiv, haben häufig Auseinandersetzungen mit anderen Kindern und Erwachsenen. Die Frustrationstoleranz ist niedrig, das Selbstwertgefühl oft wider Erwarten schlecht. Schulleistungsstörungen, Ungeschicklichkeit , Vergesslichkeit, häufige Unfälle und Probleme im Umgang mit den Mitmenschen prägen den Alltag. Oft begleiten Ängste und depressive Störungen das Störungsbild.
Die Stärken des Kindes wie Kreativität, Hilfsbereitschaft, Gerechtigkeitssinn, Phantasie, Sensibilität, Begeisterungsfähigkeit und Witz werden oft nicht mehr gesehen.
Eine Sonderform des Krankheitsbildes ist das sogenannte ADS, die Betroffenen leiden nur an einer Aufmerksamkeitsstörung, sind verträumt und still, arbeiten langsam, die schulische Leistungsfähigkeit kann erheblich darunter leiden. Bevor die Diagnose ADHS oder ADS gestellt wird, sollte das störungsspezifische Verhalten zu Hause, in der Schule oder im Kindergarten durch ausführliche und gezielte Befragung von Eltern, Lehrern und Erziehern, mit zunehmendem Alter auch durch Befragung des Kindes oder Jugendlichen analysiert werden. Liegt überwiegend eine Störung der Aufmerksamkeit, der Aktivität oder der Impulskontrolle vor? Gibt es belastende Faktoren im Umfeld, die die Symptomatik verstärken? Gibt es Hinweise auf begleitende Angststörungen, Depressionen oder Tics? In jedem Fall sollten eine orientierende Intelligenzdiagnostik, eine Testung auf Teilleistungsstörungen oder eine umfangreiche Entwicklungsdiagnostik durchgeführt werden. Die körperliche Untersuchung, Hör-und Sehtest, der Ausschluss einer Schilddrüsenüberfunktion oder gegebenenfalls der Ausschluss einer epilepsiebedingten Aufmerksamkeitsstörung runden die Diagnostik ab. Bausteine der Therapie sind eine ausführliche Beratung von Eltern und Kind, Elterntraining, Verhaltenstherapie, Psychotherapie, die Behandlung von begleitenden Teilleistungsstörungen und unter Umständen eine medikamentöse Therapie. Die Rolle von diätetischen Maßnahmen ist noch umstritten. Der Behandlungsplan wird individuell entsprechend den im Vordergrund stehenden Problemen erstellt. Haben Sie Fragen zu dem Thema? Dann vereinbaren Sie doch einen Termin bei uns!
Diabetes
Im Kindesalter findet sich vor allem der sogenannte Typ 1 Diabetes. Hierbei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, das heißt der Körper produziert gegen das eigene Insulin Antikörper und blockiert damit seine zuckersenkende Wirkung. Die Kinder fallen zu Beginn der Erkrankung durch vermehrtes Trinken, häufiges Wasserlassen und Schlappheit auf.
Es gibt mittlerweile sehr gute Behandlungsmöglichkeiten mit Insulin. Bei aller erforderlichen Kontrolle soll und kann das Therapieschema dem Leben des Kindes bzw. des Jugendlichen angepaßt werden, um so die größtmögliche Freiheit für die individuelle Entwicklung zu ermöglichen. Wir bieten in der Praxis die Begleitung und Therapie für Kinder und Jugendliche mit Diabetes im Rahmen des Disease Management Programms (DMP).