RSV-Prophylaxe bei Säuglingen

RS-Viren sind ein häufiger Erreger von schweren Entzündungen der kleinen Bronchien bei Säuglingen, die immer wieder Krankenhausbehandlungen erfordern. Diese sehr sinnvolle neu empfohlene RSV-Prophylaxe soll allen in Herbst und Winter geborenen Säuglingen möglichst früh (optimal schon in der Geburtsklinik), den in Frühjahr und Sommer Geborenen im folgenden Herbst einmalig gespritzt werden. Ernsthafte Nebenwirkungen sind nicht zu befürchten.

Das Medikament (Beyfortus) scheint momentan ausreichend verfügbar. Solange Beyfortus noch nicht als Sprechstundenbedarf bei uns gelagert werden kann, müssen wir es einzeln verordnen. Falls (noch) kein Versicherungsnachweis vorliegt, geht das allerdings nur auf Privatrezept, wobei die Krankenkassen zur Kostenübernahme (ca. 400€) gesetzlich verpflichtet sind.

Impfung gegen Meningokokken B

Die StIKo hat im Januar 2024 die Meningokokken-B-Impfung parallel zu den ersten Säuglings-Impfungen empfohlen, wir impfen fleissig. Auch Kleinkinder bis zum 5. Geburtstag sollen nachträglich geimpft werden.
Immer noch ist der Impfstoff nicht als Sprechstundenbedarf verfügbar. Bis dies endlich so ist, müssen wir ihn weiter wie bei Reiseimpfungen und Privatpatienten auf Privatrezept verordnen. Die vollständige Erstattung der Kosten durch die Krankenkassen scheint aber problemlos zu sein.

Telefonische Krankschreibung

Die Bescheinigung für Eltern bei Erkrankung eines Kindes ist wieder nach telefonischem Kontakt möglich, falls wir Ihr Kind kennen und Sie sicher sind, dass Sie mit der Erkrankung ohne unsere Hilfe zuhause zurechtkommen.

e-Rezepte

Sie bekommen in der Regel kein Papierrezept mehr. Die Angaben werden umgehend online gespeichert und von den Apotheken unter Vorlage der Versichertenkarte abgerufen. Die gesetzlichen Krankenversicherungen stellen auch entsprechende Apps zur Verfügung. Nähere Informationen gibt es bei den Krankenversicherungen oder bei uns.

Ein bestelltes e-Rezept bestellen können wir nur versenden, wenn die Versichertenkarte Ihres Kindes im aktuellen Quartal bereits bei uns eingelesen wurde.

Papierrezepte werden bei Rezepturen oder technischen Problemen und auch bei Privatpatienten weiterhin verwendet.

Corona

Corona ist eigentlich nicht mehr aktuell. Für Kinder ist Corona keine Gefahr, ausgenommen bei seltenen, schweren Erkrankungen des Abwehrsystems, und dann ist es genau wie bei anderen eigentlich harmlosen Infektionskrankheiten.

In der Praxis kommt es ziemlich gut an, sich auch mal wieder eine frisch desinfizierte Hand zu geben. Selbstverständlich ist es völlig in Ordnung, wenn Sie das nicht möchten. Die Maskenpflicht in Arztpraxen ist längst entfallen.

Jetzt sind vor allem die sozialen und psychischen Auswirkungen ein riesiges Problem. Es wird lange Zeit brauchen, bis die entstandenen Ängste allmählich abflauen und wir wieder wie vor Corona miteinander umgehen können.
Und noch etwas brauchen unsere Kinder: wieder krank werden zu dürfen. Nur dann kann sich das körpereigene Abwehrsystem wirksam erholen.