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Herausgeber:

Kinderarztpraxis Stuhr-Brinkum
Dr. med. Soumya Phillip Datta

Sehfehler Früherkennung, Meningokokkenimpfungen

Amblyopiescreening- Früherkennung von Sehstörungen

Es ist wichtig, dass Sehstörungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Es kommt  sonst zu einer dauerhaften Amblyopie (Schwachsichtigkeit), da das Gehirn nicht „lernen“ kann, scharfe Bilder zu verarbeiten. Eine Amblyopie kann später nicht mit einer Brille ausgeglichen werden. 5% der Kinder in Deutschland sind davon betroffen [1].  Je früher eine Sehstörung erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Behandlungserfolge.

Die häufigsten Ursachen für eine Amblyopie sind das Schielen, eine (seitenungleiche) Kurz- oder Weitsichtigkeit, eine Hornhautverkrümmung und eine angeborene Trübung der Augenlinse.

Mit Hilfe des Amblyopiescreenings kann man auch schon bei sehr kleinen Kindern, die noch nicht bei einem klassischen Sehtest mitarbeiten können, Sehstörungen feststellen. Die Durchführung erfolgt mit Hilfe einer nicht blendenden Infrarotkamera, die aus 1 m Abstand einen beidseitigen Pupillenreflex erzeugt und auswertet. Sie dauert wenige Sekunden.

Erkannt werden mit der Untersuchung Trübungen der Linse (Sensitivität >95%), Hornhautverkrümmungen, eine Kurz- oder Weitsichtigkeit und das Schielen [2]. 
Nur wenn das Ergebnis auffällig sein sollte, erfolgt eine Überweisung zum Augenarzt.

Es wird empfohlen, die Untersuchung um den ersten und um den zweiten Geburtstag herum durchzuführen (z.B. bei den Vorsorgen U6 + U7).

Viele gesetzliche Krankenkassen (u.a. DAK, Barmer, BKK) und alle privaten Krankenkassen übernehmen die Kosten für die Untersuchung. Alternativ können Sie die Leistung als sogenannte IGeL-Leistung durchführen lassen (Kosten 25 Euro) und anschließend versuchen, bei ihrer Krankenkasse das Geld dafür zurückzufordern.

 

Meningokokkenimpfungen

Meningokokken sind Bakterien, die die schwere Form der Hirnhautentzündung mit oft bleibenden Schäden verursachen. In Deutschland treten ca. 500 Fälle/Jahr auf, davon ca. 10% mit tödlichem Ausgang, 20% mit bleibenden Schäden.

Es gibt zahlreiche Untergruppen der Meningokokken und entsprechend gibt es fast ebenso viele Impfungen.

 

Die Meningokokken der Serogruppe C machen in Deutschland ca. 20-30% der Erkrankungen aus. Es gibt eine Impfempfehlung der STIKO (der Ständigen Impfkomission des Robert-Koch-Institutes), so dass diese Impfung im regulären Impfplan für Ihr Kind vorgesehen ist und auch die Kosten voll von den Krankenkassen übernommen werden. [Eine Impfung mit 1 Jahr bzw. Nachholimpfung bis zum 18.LJ].

 

Die Meningokokken der Serogruppe B machen in Deutschland ca. 60-70% der Erkrankungen aus. Seit Januar 2014 gibt es nun erstmals dagegen einen Impfstoff, der zugelassen ist. Seit Januar 2024 gibt es eine STIKO Empfehlung dazu.

Die Impfung (Bexsero Handelsname) wird derzeit auf ein Privatrezept verordnet, welches Sie zur Erstattung bei der Kasse einreichen können, die Impfkosten in der Praxis betragen 30€ pro Injektion. Laut gesetzlicher Regelung müssen die Kosten erstattet werden.

Bei immungeschwächten Kindern oder bei Reisen in andere Kontinente gibt es eine Impfempfehlung für einen Impfstoff der die Serogruppen A,C,W,Y enthält (1 Impfung, z.B. statt der alleinigen Meningokokken C), in der Regel Erstattung durch die Kassen als Reiseimpfung oder bei Immunschwäche.

 

  1. Elflein HM, Fresenius S, Lamparter J,et al (2015) The prevalenceof amblyopia in Germany: data from the prospective, population-based gutenberg Health Study. Dtsch Ärztebl Int 112:338-344
  2. Strauss RW, Ehrt O, (2010) Detektion amblyogener Risikofaktoren mit dem Vision Screener S 04 KlinMonoblAugenheilkd 180 (3): 210-215

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