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Herausgeber:

u-kidz Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin
Dr. Gaissmaier, Dr. Voßbeck & Dr. Uray

Aufklärung zur passiven Immunisierung von Säuglingen mit monoklonalem Antikörper (Nirsevimab) gegen das RS Virus

Akute Infektionen der unteren Atemwege bei Säuglingen und Kleinkindern werden am häufigsten durch das Respiratorische Syncytial Virus (RSV) verursacht. RSV Infektionen treten vor allem in den Herbst- und Wintermonaten auf.  50-70% der Kinder infizieren sich bereits in ihrem 1. Lebensjahr mit RSV, bis zum Ende des 2. Lebensjahrs ist fast jeder in Kontakt mit dem Virus gekommen.

Die Erstinfektion geht in der Regel mit Krankheitssymptomen wie Schnupfen, trockener Husten, Trinkschwäche und Müdigkeit einher. Sind auch die unteren Atemwege betroffen, kann die Entzündung der kleinsten Verzweigungen der Bronchien zu schweren Atemproblemen führen.

Frühgeborene sind besonders gefährdet für schwere Verläufe. Allerdings können schwere Verläufe auch zuvor völlig gesunde Neugeborene treffen. Eine ursächliche Therapie steht nicht zur Verfügung.

Es gibt die Möglichkeit der Erkrankung durch passive Immunisierung mit monoklonalen Antikörpern vorzubeugen. Ein klassischer Impfstoff steht derzeit für Säuglinge nicht zur Verfügung. Antikörper (Immunglobuline) sind Schutzstoffe, die von bestimmten Immunzellen des Körpers bei einer Infektion mit Viren oder Bakterien oder auch nach einer aktiven Immunisierung (Impfung) produziert  werden.

Bei Nirsevimab (Handelsname Beyfortus) handelt es sich um einen humanen monoklonalen Antikörper, der zur passiven Immunisierung bei Neugeborenen und Säuglingen während ihrer ersten RSV Saison zugelassen ist. Dieser Antikörper kann die RSV Viren neutralisieren, wenn ein zuvor immunisierter Säugling sich damit infiziert hat, und so eine schwere Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit verhindern.

Nirsevimab (Beyfortus) wird 1-malig in den seitlichen Oberschenkelmuskel gespritzt.

Die STIKO empfiehlt seit dem 27.06.2024 grundsätzlich allen Neugeborenen und Säuglingen in ihrer 1. RSV Saison den monoklonalen Antikörper Nirsevimab unabhängig davon, ob die Kinder mögliche Risikofaktoren für eine schwere RSV Infektion aufweisen oder nicht.

Dabei sollen Säuglinge, die zwischen April und September geboren wurden, möglichst im Herbst, vor Beginn der RSV Saison passiv immunisiert werden. Neugeborene, die in der RSV Saison (Oktober bis März) zur Welt kommen, sollen möglichst rasch nach der Geburt immunisiert werden.

Wenn Sie die Nirsevimab Gabe für Ihr Kind wünschen, erhalten Sie von Ihrem Kinder- und Jugendarzt ein entsprechendes Rezept, das Sie in einer Apotheke Ihrer Wahl einlösen können, falls das Präparat lieferbar ist. Sobald Sie die Nirsevimab Ampulle aus der Apotheke erhalten haben, vereinbaren Sie einen kurzfristigen Impftermin. Bis dahin müssen Sie für die lückenlose Kühlung des Präparates sorgen.

Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie Fragen zur passiven Immunisierung gegen RSV für ihr Kind haben.

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