Praxis für Kinder- und Jugendmedizin am Kattewall
Grundsätzlich
Im ersten Lebensjahr ist das Risiko eine Infektion mit schweren Folgeschäden zu überleben oder daran zu versterben am Höchsten.
Daher beginnen wir - wie es die Stiko empfiehlt - so früh wie möglich zu impfen.
Denn jede Infektion im Säuglingsalter ist zu viel für das Immunsystem, die Kombinationsimpfungen werden problemlos vertragen.
Wenn Sie Ihr Kind nicht nach den Empfehlungen der Stiko impfen lassen möchten, dann (fällt es uns schwer, aber dann) können wir das bis zum ersten Geburtstag Ihres Kindes ertragen. Denn im Falle eine Ansteckung ist es "nur" Ihr Kind, das verstirbt.
Nach dem ersten Geburtstag müssen wir bei einem ungeimpften Kind bei jedem banalen Schnupfen befürchten, dass es eine der tödlichen Erkrankungen ist.
Ihr Kind wird zu einem lebensgefährlichen Risiko für Kinder in unserer Praxis, die alters- oder erkrankungsbedingt noch keinen Impfschutz haben können. Vor diesem Risiko müssen wir unsere Patienten schützen.
Wenn Ihr Kind nach dem ersten Geburtstag nicht so vollständig wie möglich geimpft ist, dann können wir Sie nicht weiter in unserer Praxis betreuen.
Alle Informationen zu den Impfungen, die wir in unserer Praxis durchführen
Wir diskutieren nicht über den Sinn oder gar den Unsinn von Impfungen. Wir Impfen!
Die Einführung der Impfungen gegen die häufigsten Infektionskrankheiten haben diese ehemaligen Massenmörder fast zum Verschwinden gebracht. Dadurch haben selbst Kinder- und Jugendärzte, die i.d.R. mindestens 5 Jahre nach dem Studium in Kinderkrankenhäusern arbeiten müssen den Schrecken von Masern, Tetanus, Keuchhusten und den anderen oft nicht selbst gesehen. Aber viel zu oft eben doch!
Wenn daraus eine kleine Minderheit den Schluss zieht, dass Impfungen überflüssig sind, dann ist das oberflächlich fast verständlich, denn der Schutz des eigenen Kindes ist auch recht gut, wenn alle anderen geimpft sind und die Krankheit - wenn sie dann ausbricht - nicht weiterverbreiten. Wenn meine Nachbarn geimpft sind, dann können sie mich nicht anstecken.
Ein Egoismus, der in unsere Zeit zu passen scheint.
Uns ist aber auch wichtig, dass jede Mutter und jeder Vater, der (sich und) ihr/sein Kind impfen läßt, die bestmöglichen Informationen erhält.
Im Internet lassen sich gut gemachte Seiten mit Falschinformationen aber kaum von seriösen Informationen unterscheiden.
Wir haben diese Seiten nicht aufgelegt, um Panik zu machen. Wir möchten Ihnen Informationsquellen aufzeigen, die seriös, wissenschaftlich, sachlich sind und nicht beeinflußt von Ideologie oder Ökonomie.
Die Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung bietet über die "Erregerteckbriefe" gut lesbare Informationen in verschiedenen Sprachen. In den Absätzen zu den einzelnen Erkrankungen werden wir gerne auf diese Seiten und diese Infobläter verlinken.
Wie auf den anderen Seiten schon hier und da beschrieben ist eine Grundvoraussetzung für die Zulassung jedes Medikamentes/Impfstoffes, dass die Firmen, die die entwickeln und damit anschließend ihr Geld verdienen, alle Daten offen legen. Deshalb verlinken wir ggf. auch auf eine Seite eines Herstellers. Wo immer es möglich ist verweisen wir auf Seiten der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung oder das Robert-Koch-Institut.
Und unter dieser Adresse finden Sie Informationen zu Impfungen und den Impfkalender in 17 verschiedenen Sprachen.
Kann mein Kind geimpft werden?
Immer noch halten sich Gerüchte (weil wir das vorher geglaubt haben), dass Kinder mit Schnödd, einer Erkältung oder einer Antibiotika-Therapie nicht geimpft werden können. Das Robert-Koch-Institut hat dazu ein Faktenblatt herausgegeben. In diesem Faktenblatt können Sie nachsehen, ob Ihr Kind geimpft werden kann, oder nicht. Oder Sie fragen uns!
Prinzip und Erfolge des Impfen im Überblick
Allgemeineres zu Impfstoffen
Ob ein Impfstoff entwickelt wird ist eine Entscheidung, die nach wirtschaftlichen Aspekten getroffen wird. Die Firmen, die Impfstoffe entwickeln, sind Wirtschaftsunternehmen. Der Zweck des Wirtschaftens ist Gewinn zu erzielen. Wie jedes Wirtschaftsunernehmen. So ist unsere Wirtschaft organisiert. Es muss sich lohnen. Das müssen wir nicht mögen, aber hier geht es um Impfungen und nicht um eine grundstzliche Kritik unseres Wirtscaftssystems..
Wenn ein Impfstoff gegen eine Erkrankung entwickelt wurde, dann werden umfangreiche Studien/Untersuchungen zur Wirksamkeit gestartet. Gleichzeitig wird getestet, welche Nebenwirkungen auftreten, wie lange der Impfschutz anhält, ob die Impfung wiederholt oder aufgefrischt werden muss usw.
DIe Herstellerfirma kann nun die "Zulassung" beantragen, bei der Europäischen Zulassungsbehörde , danach auch in Deutschland. Wenn ein Impfstoff zugelassen ist, dann bedeutet dies, er hat seine Wirksamkeit bewiesen. In Deutschland prüft die "Ständige Impfkommission" (oder hier die Seite bei Wikipedia) alle Daten zur Impfung noch einmal. Aber es wird auch untersucht, ob sich die Impfung "lohnt". Wenn wir hier von "lohnen" sprechen, dann meinen wir nicht Geld: gäbe es eine Impfung gegen einfachen Schnupfen, die alle 4 Wochen einmal gespritzt werden müsse, das würde sich sicherlich nicht "lohnen", denken Sie nur an die schmerzende Piekerei, das Warten beim Arzt, das dicke Bein, die Rötung, die Temperaturerhöhung usw. - und das ganze wegen eines einfachen (und für das Trainieren der körpereigenen Abwehr so wichtigen) Schnupfens!!
Wenn die Ständige Impfkommission (Stiko) von einer Impfung überzeugt ist, in jeder Beziehung, dann spricht sie eine "Impfempfehlung " aus.
Das Gesetz bestimmt nun, dass der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) 6 Monate Zeit hat, dieser Impfempfehlung zu widersprechen. Tut er das nicht muss die Impfung in den Vertrag aufgenommen werden, der bestimmt, welche Kosten die Krankenkassen übernehmen müssen.
Danach muss der Beschluss des GBA im Bundesanzeiger veröffentlicht werden.
Danach muss jedes Bundesland seine eigene Impfvereinbarung beschliessen.
Danach werden "Ziffern" festgelegt, die der Arzt abrechnen muss, wenn er impft.
Danach darf der Arzt den Impfstoff "auf Kasse" bestellen und "auf Kasse" impfen.
Informationen über die Krankheiten, vor denen wir schützen wollen und die Impfstoffe, die wir nutzen
Um alles etwas übersichtlicher zu haben, gibt es zwei Extraseiten auf unserr Homepage. Die eine Seite, auf der wir Informationen zu jeder der Krankheiten verlinken, gegen die wir durch die Impfung schützen wollen. Und die andere Seite, auf der wir alle Impfstoffe aufgelistet haben, die wir zu diesem Zweck in unserr Praxis benutzen. Dort verlinken wir die fachinformatioenn zu den einzelnen Impfstoffen. Die Fachinformationen werden von den Firmen erarbeitet und vom Staat genehmigt. Alle Informationen zu einem Impfstoff müssen in der fachinformation aufgeführt sein. Und jede Änderung der Fachinformation muss genehmigt werden. Bei den sehr ausführlich aufgezählten Nebenwirkungen muss man wissen: bei Impfstoffen ist es genuaso wie bei anderen Medikamenten: alles, was beobachtet wird nach der Impfung (während einermedikamentengabe), das wird festgehalten und kommt in die Liste der möglichen Nebenwirkungn. Auch wenn die Impfung überhaupt nicht eine Ursache ist. Auch wenn der Zusammenhang eben (nur zufällig) mit der Zeit zu tun hat.
Den Anfang machen die Masern, denn da muss ab dem 1.3.2020 jetzt eine Immunität nachgewiesen werden. Anschließend werden wir alle anderen Krankheitsbilder ergänzen.
Reiseimpfungen -- übernimmt Ihre Kasse die Kosten?
Nicht jede Reise muss nach China gehen und damit eine ganze komplizierte Reihe an empfohlenen Impfungen auslösen. Es reicht mittlerweile ja schon ein klimafreundlicher Urlaub im Emsland aus, um sich Gedanken zu notwendigen Impfungen zu machen. Während für das Emsland im Moment - neben den "normalen" Standardimpfungen - nur FSME mit überschaubaren Kosten empfohlen ist, kommen für eine Reise nach China schon ein paar hundert Euro zusammen allein für den Impfstoff.
Die meisten Krankenkassen sind sehr großzügig, was die Übernahme der Kosten für Reiseimpfungen angeht. Nicht alle Mitarbeiter der Krankenkassen wissen da immer sofort bescheid. Daher haben wir hier eine Liste hinterlegt, welche Kosten Ihre Krankenkasse übernimmt. Und auf dieser Seite finden Sie eine einfache Vorlage, wenn Sie dann eine Erstattung der Kosten beantragen möchten.
Blutuntersuchung statt Impfung?
Ab und zu werden wir gebeten, bei einem Kind Blut abzunehmen. Es soll festgestellt werden, ob ein Schutz gegen eine Krankheit besteht, gegen die normalerweise geimpft wird.
Aus drei Gründen lehnen wir dies ab:
- die Stiko sagt ganz klar, dass das nicht sinnvoll ist.
- die Studienlage beweist, dass es in der Regel keinen Zusammenhang gibt zwischen Blutwerten und echter Immunität.
- auch der Pieks einer Blutentnahme ist Körperverletzung und nur dann straffrei, wenn die Blutentnahme medizinisch begründet ist. Medizinisch begründen läßt sie sich nicht.
Es sollte der Pieks fr eine Impfung genutzt werden, nicht für eine Blutentnahme. Beispielhaft hier nachzulesen.
Mit einer Impfung gegen Meningitis A & C & W & Y schützen
Allgemeines zur Hirnhautentzündung finden Sie auf unserer Seite zur "Meningokokken B Meningitis" etwas .
Während sich die Ständige Impfkommission noch nicht zu einer allgemeinen Impfempfehlung gegen Grupp B Meningokoken durchringen kann, ist die Schutzimpfung gegen Meningkokken Gruppe C schon seit 2006 eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Noch länger wird bei unseren Nachbarn Dänemark und Niederlande dagegen geimpft oder in England.
Seit Ende des Jahres 2022 gibt es Impfstoff gegen die Meningokokken C in Kombination mit den Gruppen A, W & Y. Auch diese Erweiterung des Impfschutzes ist allerdings noch keine von den Kassen über die Versichertenkarte übernommene Schutzimpfung. Es ist aber auch eigentlich keine "zusätzliche" Impfung, sondern sie ersetzt einen Stiko-Pieks-Men-C durch die Impfung Men A, C, W, Y.
Warum das unbedingt sinnvoll ist, das sieht man, wenn man auf die Häufigkeiten schaut: 23% der Hirnhautentzündungen durch Meningokokken sind von den Gruppen W und Y verursacht (MenB = 53%; MenC = 11%; nicht gruppierbar 13%).
Und die Sterblichkeit ist für diese Gruppen noch einmal höher als für die Meningokokken B. Während 6,9% der MenB Patienten sterben, sterben durch MenY&MenW 24%, MenC 12%. (Quelle: Knuf M. Thieme Report, MenQuadfi, Oktober 2022; 1-12)
Fast jede Krankenkasse erstattet die Impfung auf Nachfrage. Unter diesem link ist ein Muster für die Erstattung bei den Krankankassen. Ausdrucken, ausfüllen, abschicken.
Und es gibt wieder die Seiten der bzga mit den Erregersteckbriefen. Hier gibt es nicht nur Antworten auf alle Fragen zu Meningokokken, sondern auch die Merkblätter in deutsch, englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch.
Wie immer der Ratgeber des RKI. Fachlich klasse!