Praxis für Kinder- und Jugendmedizin am Kattewall
Masernschutzgesetz ist keine Impfpflicht
aber wenn ein Kind in eine Tageseinrichtung gehen soll, dann muss eine Immunität (u.a. durch Impfung) vorliegen. Bei Schülern ist die Schulpflicht höher zu bewerten als die Pflicht zum Nachweis einer Impfung/Immunität. Es kann ein Zwangsgeld festgelegt werden.
Im Detail:
- jedes Kind nach dem ersten, bis zum zweiten Geburtstag, das neu in eine Einrichtung kommt muss eine Impfung nachweisen (Abwehrkörper werden im ersten Lebensjahr nicht sicher gebildet, daher ist der Versuch eines Nachweises im Blut Quatsch).
- jedes Kind nach dem zweiten Geburtstag, das neu in eine Einrichtung kommt, muss zwei Impfungen nachweisen, bei jedem Kita-Wechsel, Schulwechsel etc.
- jede Mitarbeiterin/jeder Mitarbeiter in einer Gemeinschaftseinrichtung (Praxis, Schule, Kita, Krankenhaus etc.) muss die Impfung/Immunität nachweisen.
Als Nachweis gilt der Impfpass!
Auch das ist gesetzlich geregelt! Eine darüber hinaus gehende Bescheinigung ist nicht notwendig! Wenn jemand eine solche Bescheinigung haben will, dann ist das kein Problem, sie muss jedoch bezahlt werden. Dazu ergibt die Gebührenordnung für Ärzte (Ziffer 1 und Ziffer 70) ca. 16,08€. Bei einer Führerscheinkontrolle müssen Sie Ihren Führerschein zeigen und niemand verlangt eine zusätzliche Bescheinigung, dass Sie einen Führerschein haben!
Eine Blutentnahme ist Quatsch!
jeder pieks, jede Impfung und jede Blutentnahme ist eine Körperverletzung! Auch Ärzten ist eine Körperverletzung nur dann gestattet, wenn es gute medizinische Gründe dafür gibt. Eine Blutentnahme mit einer Bestimmung der Abwehrstoffe gegen Masern ist nicht sinnvoll, denn mit einem weniger schmerzhafen Pieks ist eine Immunität sicher herzustellen. Die Abwehrstoffe gegen Masern im Blut sagen darüber hinaus nichts darüber aus, ob ein Schutz besteht. Deshalb lehnen wir eine Blutuntersuchung ab, auch wenn damit echtes Geld zu verdienen ist, denn die Krankenkassen übernehmen die nicht!
Masern
Die Informationen über Masern machen den Anfang unserer speziellen Seiten zu den Infektionskrankheiten, gegen die wir uns und unsere Kinder durch Impfungen schützen können, denn der Deutsche Bundestag hat am 14. Noveber 2019 das "Masernschutzgesetz" verabschiedet und mit der Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt ist es seit dem 12.02.2020 wirksam. Wenn Sie dem link zum Masernschutzgesetz folgen, dann fällt jedem, der etwas von Impfungen versteht als allererstes ins Auge: auf dem Bild wird in den Po geimpft. Das ist seit ca. 30 Jahren nicht mehr angesagt! Aber gut. Das soll kein Seitenhieb sein gegen die Qualität des Gesetzes ;-) Masern sind schrecklich! Sowohl Herr El-Kabarity als auch Herr Gnielka haben in ihrer Zeit im Leeraner Krankenhaus hunderte von Masernfällen gesehen. Und neben einem Bett zu stehen und zuzusehen, wie ein Gehirn von den masern aufgelöst wird - hilflos! man kann NICHTS tun - das sind Erinnerungen, die einen nachts verfolgen.
Fragen zum Masernschutzgesetz beantworten Ihnen am besten die Spezialisten von Herrn Spahn. Auf der Internetseite, die hier verlinkt ist.
Natürlich ist auch Wikipedia dabei, wenn man Informationen zu Masern sucht. Falsch ist allerdings die Information zum Zeitpunkt der Impfung. Die kann natürlich vor dem 12. Lebensmoat gegeben werden. Dazu Lesen Sie gerne in der Fachinformation nach.
Gut verständlich und wenig Angst einflößend, sachlich sind die Seiten auf dem portal www.infektionsschutz.de. Hier finden sich gute Informationen zu der Erkrankung Masern, zu Erregern, Infektion, Verlauf etc.
Wr es ein wenig bewegter möchte, der kann sich zu den Masern zwei Filme anschauen, die auf der staatlichen Seite www.impfen-info.de zu sehen sind, oder sehen Sie auf Youtube den Film zur Masernimpfung für Kinder oder zur Masernimpfung für Jugendliche.
Für die wissenschaftlicher Interesseierten gibt es ganz ausfühliche Informationen auf den Seiten des Robert Koch Institutes. Alles zu den Masern finden Sie hier.
Wir geben gerne eine kurze Zusammenfassung, weshalb wir die Masern so sehr fürchten.
Masern gehören zu den ansteckendsten Krankeiten überhaupt. Fast alle Menschen, die mit einem Kranken zusammen kommen, stecken sich an! Und 95% von denen werden selber krank. (zum Vergleich: In Deutschland sterben pro Jahr bis zu 20.000 Menschen an der Grippe. Bei einerm an Grippe Erkrankten stecken sich aber nur ca. 30% an und davon werden nur die Hälfte krank! Und von denen ist nur 1/3 wirklich so krank, dass ein Arzt aufgesucht wird. Nichts im Vergliech zu Masern!
Wenn man sich jetzt anschaut, welche schlimmen Komplikationen es gibt, dann muss man bei den Häufigkeiten immer bedenken: es gibt kein Entkommen: bei einem Masernkranken steckt sich JEDE/R an und JEDE/R wird krank! Und wenn dann von 1000 Masernkranken tatsächlich "nur" 1 stirbt, wer rechnet die Todesfälle bei 80.000.000 (angenommen ungeimpften) Deutschen aus?
Impfungen abschaffen, einmal die Masern durchs Land --> 80.000 Tote.
Das können wir einfach verhindern. Impfen.
Und nebenbei: wer die Masern dann überlebt hat, der hat noch "gute" Chancen Jahre später an einer Späterkrankung des Gehirns zu versterben, langsam, sehr langsam. So wie Natalie in diesem Video
Hinter diesem link versteckt sich eine Zusammenfasung in deutscher Sprache.
Hinter diesem link versteckt sich eine Zusammenfasung in französischer Sprache.
Hinter diesem link versteckt sich eine Zusammenfasung in englischer Sprache.
Hinter diesem link versteckt sich eine Zusammenfasung in arabischer Sprache.
Hinter diesem link versteckt sich eine Zusammenfasung in türkischer Sprache.
Hinter diesem link versteckt sich eine Zusammenfasung in russischer Sprache,
Mumps
Glück gehabt!
Während ich an "Ziegenpeter" erkrankt war, hatte ich nur schlimme Schmerzen bei jedem Gedanken an Essen. Immer wenn die Speicheldrüsen anfingen zu arbeiten, "mir das Wasser im Mund zusammenlief", immer dann diese Schmerzen, an die ich mich so gut erinnere, obwohl es mehr als 50 Jahre her ist. Aber ich hatte Glück! Ich war nicht in der Pubertät und deshab hatte ich keine Entzündung der Hoden, die zur Unfruchtbarkeit führt, und ich hatte keine beteiligung der Bauchspeicheldrüse, so dass ich keine Zuckerkrankheit, keinen Diabetes mellitus Typ1 mit ständigem Spritzen und Messen bekommen habe. Auch eine Hirnhautentzündung ist mir erspart geblieben und die gefährlichere Hirnentzündung!
Eine sehr seriöse Quelle für Informationen auch zu Mumps haben wir hier verlinkt! Hier gibt es auch zu Mumps das Wichtigste in Kürze und in vielen verschiedenen Sprachen (englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch) als Merkblatt zm download.
Für die wissenschaftlicher Interessierten gibt es ganz ausfühliche Informationen auf den Seiten des Robert Koch Institutes. Alles zu Mumps finden Sie hier.
Wir impfen gegen Mumps mit diesen beiden Impfstoffen: Bei der ersten Impfung in Kombination mit Masern und Röteln ->> Priorix, bei der darauf folgenden 2. Dosis nutzen wir Proquad, ein Kombinationsimpdfstoff mit Maser, Röteln und Windpocken dazu!
Röteln
Kinder, die Röteln bekommen werden gar nicht so richtig krank! Und Erwachsene die Röteln bekomen, die werden auch meist gar nicht richtig krank! Nur halt Röteln, also ein Ausschlag.
Wir impfen dennoch gegen Röteln!
Denn wenn eine Schwangere Röteln bekommt, dann ist das Kind auf jeden Fall ganz schwer geistig behindert! Oder tot.
Diese Impfung bekommt Ihr Kind also nicht zu seinem eigenen Schutz, sondern zum Schutz seiner nachfolgenden Kinder oder aller ungeborenen Kinder, die Ihr Kind über eine Schwangere anstecken könnte.
Wieder eine lesbare Zusammenfassung zu der Erkankung Röteln auf dieser Seite. Hier gibt es auch zu Röteln das Wichtigste in Kürze und in vielen verschiedenen Sprachen (englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch) als Merkblatt zum download.
Und für die wissenschaftlich Interessierteren wieder auf den Seiten des Robert Koch Institutes.
Wir impfen gegen Röteln mit diesen beiden Impfstoffen: Bei der ersten Impfung in Kombination mit Masern und Röteln ->> Priorix, bei der darauf folgenden 2. Dosis nutzen wir Proquad, ein Kombinationsimpdfstoff mit Maser, Röteln und Windpocken dazu!
Windpocken
Windpockenimpfung???
Über kaum eine Impfung wurde sich zunächst so gewundert wie über die Windpockenimpfung. Schließlich "hatten wir doch auch alle".
Naja. Tatsache ist, dass alle Windpocken bekommen. Und alle gut überstehen. Fast alle. Nicht immer gut.
In meiner Zeit als Kinderkrankenpflegeschüler ist das erte Kind, das ich sterben sehen mußte, an Windpocken gestorben. Bilder, die man nie vergisst.
Und 1 Mensch von 1000 Erkrankten hat tatsächlich einen Befall der Gehirnhäute, schmerzhaft aber meist gut verlaufend. Je älter der Erkrankte ist, desto heftiger verläuft die Erkrankung. Eine zweimalige Impfng schützt vor jeglicher Komplikation. Windpocken können schon auftreten, selten und schwach, aber keine Komplikationen.
Wieder eine lesbare Zusammenfassung zu der Erkankung Windpocken auf dieser Seite und für die wissenschaftlich Interessierteren auf den Seiten des Robert Koch Institutes.
Fremdsprachige Merkblätter (englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch) finden Sie auch zu dieser Erkrankung auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum download.
Wir impfen gegen Windpocken mit diesen beiden Impfstoffen: Bei der ersten Impfung mit Variva (Priorix im linken Oberschenkel, bei der darauf folgenden 2. Dosis nutzen wir Proquad, ein Kombinationsimpdfstoff mit Maser, Röteln und Windpocken dazu!
Tetanus - Wundstarrkrampf
Das "schlimmste" an den Impfungen ist eigentlich, dass die Krankheiten so selten geworden sind, dass fast niemand noch weiß, wie sehr ein Mensch leiden muss bis in den Tod, wenn z.B. Tetanus zugeschlagen hat. Vielleicht fällt die Entscheidung zur Impfung leichter, wenn man einmal einen "Krampf im Bein" hatte. Beim Wundstarrkrampf kann jedes Geräusch einen solchen Krampf auslösen. Am ganzen Körper. Jeder einzelne Muskel. Können Sie die Schmerzen nachfühlen? Mein Lehrer in der Kinderkrankenpflegeschule sagte damals, noch niemals habe er bei einem Patienten den Tod so sehr herbei gesehnt, wie bei dem Kind mit Wundstarrkrampf. Aber in unserer Bevölkerung muss irgendwie noch ein ganz tief verankerter Schrecken sitzen, denn die eingeschworendsten Impfgegner haben vor Tetanus Sorge. Und selbst Ärzte, die sich komplett der Homöopathie verschrieben haben und Impfungen ablehnen, die impfen gegen Tetanus, nur gegen Tetanus. Dabei verdrängen diese Ärzte, dass der Erfinder der Homöopathie, Samuel Hahnemann begeistert von der Erfindung des Prinzips der Impfung war. Er war ein Zeitgenosse von Edward Jenner, der mit der Impfung gegen die Pocken das Prinzip Impfung/Immunisierung erfunden hat. Im §46 seines Hauptwerkes schreibt Hahnemann: "Bemerkenswert ist übrigens, dass sie (die Menschenpocken) seit der allgemeinen Verbreitung der Jennerschen Kuhpockenimpfung nie wieder unter uns weder so epidemisch noch so bösartig erschienen, wie vor 40 - 50 Jahren(...)".
Jeder von uns kennt den Schmerz, den eine Impfung verursacht. Den Pieks, die Schwellung, die Rötung, den Muskelkater. Aber stellen Sie sich vor jeder einzene Muskel in Ihrem Körper verkrampft sich. Wie werten Sie diese Schmerzen gegenüber einem kleinen Muskelkater im linken Ogerarm???
Informationen zum Krankheitsbild Tetanus gibt es bei netdoctor, und (wieder sehr ausführlich und sehr wissenschaftlich) auf den Seiten des Robert Koch Institutes.
Diphtherie
Als Kind habe ich einmal einen Spielfilm gesehen, schwarzweiß, der in der Zeit der letzten großen Diphtherie-Epidemie in berlin spielte. An einzelne Szenen erinnere ich mich noch. Und ich erinnere meine Lehroberschwester Bertha, wie sie aus ihrer Erinnerung (sie ist im Jahr nach meiner Abschlussprüfung 1986 in die Rente gegangen) die Erkrankung beschrieben hat. Aber einen Menschen, der an Diphtherie erkrankt ist, habe ich noch nciht gesehen. Die Impfung ist wirksam! Und in den Zeiten, in denen in so vielen Ländern der Welt die Gesundheitssysteme zusammenbrechen, sei es durch Krieg oder Verarmung der Staaten, in solchen Zeiten, in denen die Menschen fliehen müssen, in solchen Zeiten müssen wir dafür soren, dass auch sie geimpft werden, damit sie nicht erkranken und damit wir weiterhin in einer Gesellschaft leben, in der die starken, geimpften auch die schwachen schützen, die zu jung oder zu krank sind, um geimpft zu werden.
Im Jahr 2020 war der deutsche Wikipedia Eintrag zu Diphtherie sehr gut. Und das Robert Koch Institut mit ihrem wissenschaftlichen Ratgeber zur Diphterie ist natürlich auch hier eine Quelle, die vertrauenswürdig ist, etwas schwerer verständlich, aber...
Keuchhusten - Pertussis
Während Tetanus eine absolute Seltenheit geworden ist, während Diphtherie von uns noch nicht live gesehen wurde, während "nur" 2-4 Kinder an Windpocken sterben in Deutschland, während dessen ist der Keuchhusten unter uns. Überall. Glücklicherweise haben die beiden Säuglinge im Krankenhaus überlebt. Babys husten nicht, wenn die Keuchhustenerreger ihr Gift produzieren, sie niesen ein wenig und hören auf zu atmen. Punkt. Und deshalb versuchen wir immmer danach zu fragen, ob denn alle im Haushalt gegen Keuchhusten geimpft sind, wenn wir shen, dass einer unserr kleinen "Patienten" ein Geschwisterkind erwartet. Auch Oma und Opa.
Auch hier der wissenschaftlich orientierte RKI-Ratgeber Pertussis und von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf deren Seiten zum Infektionsschutz der Erregersteckbrief mit verständlichen Informatioen und den Merkblättern in deutsch, englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch.
Kinderlähmung - Poliomyelitis
"Schluckimpfung ist süss - Kinderlähmung ist grausam"
Nicht nur erinnere ich die Werbeclipps (die damals in den 60er Jahren noch nicht so hießen), ich erinnere auch, wie ich mit meiner Mutter in der Schlange gestanden habe und dann das Stückchen Würfelzucker mit den Tropfen Impfstoff in den Mund bekam. Hier ist ein Besuch bei Youtube zu empfehlen. Hier gibt es ein Video zur Polio und dem Versuch, die Krankheit auszurotten. Auch wird hier darauf hingewiesen, wie eng der Zusammenhang ist zwischen Krankheit/Gesundheit und der politischen Stabilität eines Landes ist, Wohlstand, Frieden, Geld. Ein unbedingt sehenswerter Film zu Polio!!
Auch hier der wissenschaftlich orientierte RKI-Ratgeber Polio. Von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf deren Seiten zum Infektionsschutz gibt es zu dieser Erkrankung nichts, aber dann müssen wir bei Wikipedia vorbeischauen, am 28.03.2020 war der Artikel sehr gut!
HIB - Hämophilus Influenzae Typ B
Obwohl Edward Jenner vor 200 jahren das Prinzip der Impfung erfolgreich einsetzte, ist das Wissendarum, dass es Viren gibt sehr viel jünger. Noch zur Zeit als die "spanische Grippe" über die Welt zog, waren Viren unbekannt. bakterien kannte man schon. Und der Kinderarzt Dr. Emil Pfeiffer (der auch das "Pfeiffersche Drüsenfieber" beschrieben hat) hatte bei seinen Forschungen zur Grippe bei Grippekranken ein Bakterium gefunden, das er für den Auslöser hielt. Darum hat er diesem den Beinamen "influenzae" gegeben. War falsch. Das wissen wir heute. Diese bakterien haben sich über das von der Grippe geschwächte Immunsystem hergemacht und die Menschen sind dann an z.B.der Lungenentzündung gestorben.
Freunde der Wikipedia finden eine Seite, die am 28.03.2020 sehr gut war zu den Erkrankungen, die durch Hämophilus influenzae Typ B ausgelöst werden. Das Robert Koch Institut hat dazu keinen eigenen "Ratgeber" im Netz, aber eine ganze Menge spannender Infomationen doch zur Verfügung gestellt. Die wichtigsten Erkrankungen, die durch HIB ausgelöst werden sind zunächst die gefährliche Hirnhautentzündung! Wir Kinder- und Jugendärzte haben immer große Angst vor HIB, weil er eine Entzündung des Kehldeckels verursachen kann. In diesem Fall kann die einfache Untersuchung des Rachens, wenn wir mit dem ekligen Holzstäbchen auf die Zunge drücken, um die Mandeln und den Rachen zu untersuchen, diese Routineuntersuchung führt bei einr HIB-Infektion dazu, dass sich der Kehldeckel schließt. Und geschlossen bleibt. Also geht keine Luft mehr in die Lunge. Die anderen Erkrankungen lassensich hingegen meist ganz gut beherrschen: Lungenentzündung, Nebenhöhlenentzündung, Mittelohrentzündung...
Pneumokokken
Die Pneumokokken sind Bakterien, die zigtausende von eitrigen Mittelohrentzündungen hervorrufen. Schmerzhaft, aber nicht tödlich. Also in Bezug auf diese Erkrankung sicherlich kein Grund zur Impfung. Allerdings sind die Pneumokokken verantwortlich fü die gefährlichste Form der Lungenentzündung bei älteren Menschen, der Großelterngeneration. undbei Kindern gehören sie zu den häufigeren Erregern einer Hirnhautentzündung.
Das Robert Koch Institut bietet auch zu den Pneumokokken eine Seite an. Kein richtiger ratgeber, aber immerhin eine Seite mit Antworten auf die häufigsten Fragen zur Impfung gegen Pneumokokken.
Hepatitis B
"Zwei Nieren war´n ein Irrtum vom lieben Gott! ZweiLebern wären besser gewesen!" hat der geniale Übersetzer, Autor und wunderbare Vorleser Harry Rowohlt einmal oder sicher mehrmals gesagt. Er hat bei seinen Lesungen gerne und viel getrunken und erhoggte sich wohl eine bessere Entgiftung, wenn er 2 ebern hätte. Aber wir haben nunmal nur eine. Undwenn diese durch die Hepatitis-Viren angegriffen und zerstört wird, dann ist es aus mit entgiften und es folgt ein schrecklicher und schmerzhafter Tod.
Ja. Impfungen ist nicht lifestyle, schick, cool, trendy oder sowas. Es geht bei den Erkrankungen, gegen die geimpft wird eigentlich immer um Leben und Tod. Manchmal nur der Tod anderer (Röteln), aber meist eben dann doch der eigene, bzw. der Tod des eigenen Kindes. Gegen zwei Viren, die eine Entzündung der Leber verursachen, kann man impfen: Hepaitis-B-Viren und Hepatitis-A-Viren.
Zur Hepatitis B gibt es in bewährter Qualität vom RobertKoch Institut ein - wie immer etwas sperriges - Merkblatt. Wikipedia bot am 28.03.2020 die bekannte Mischung aus Lesbarkeit und wissenschaftlicher Richtigkeit.
Hepatitis A
Zur hepatitis, der Entzündung der Leber durch Viren ist das meiste im Absatz "Hepatitis B" genannt. Deshalb hier nur kurz die Unterschiede:
Während die Hepatitis B über Kontakt mit Blut übertragen werden kann, bei der Versorgung von - auch kleinen - Wunden, Blutsbrüderschaft oer Geschlechtsverkehr, ist die Hepatitis A eine Erkrankung, die wie z.B. die Kinderlähmung (hier noch einmal das schöne Video) fäkal-oral aufgenommen wird. Ein anderer Lehrer der Kinderkrankenpflegeschule in Erlangen berichtete von der Erkrankung einer ganzen Reisegruppe in Nepal, die darauf zurückgeführt werden konnte, dass der "Boy", der die Schuhe der Hotelgäste putzte, erkrankt war. Der hat sich nicht ausreichend die Hände gewaschen. Er hat die Erreger auf die Schuhe übertragen und die Wanderer haben sich angesteckt, als sie die Schuhe angezogen haben. Das war nicht die Hepatitis A sondern ein Durchfallerreger. Aber nur, damit man sich vorstellt, wie es zu einer fäkal-oralen Infektion kommt.
Auch zur Hepatitis A gibt es in bewährter Qualität vom RobertKoch Institut ein - wie immer etwas sperriges - Merkblatt. Wikipedia bot am 28.03.2020 die bekannte Mischung aus Lesbarkeit und wissenschaftlicher Richtigkeit.
Meningokokken B Meningitis
Die Meningokokken B Infektion liegt uns besonders am Herzen. Die Erkrankung ist besonders heimtückisch, denn es geht extrem schnell von den ersten Symptomen bis zum schweren Ende. Wahrscheinlich gibt es kaum einen Kinder- und Jugendarzt, der/die noch nie einmal fassungslos neben dem Bett eines erkrankten Kindes gestanden hat.
Eine Impfung gegen eine Gehirnhautentzündung (Menignitis durch Meningokokken Gruppe B) ist seit 2013 in Europa zugelassen worden. D.h.
- diese Impfung ist wirksam, sie schützt den Geimpften vor der Erkrankung.
- die Nebenwirkungen sind im Rahmen der üblichen Nebenwirkungen von Impfungen (ev. roter, dicker Arm, ev. erhöhte Temperatur, ev. Abgeschlagenheit).
Seit Januar 2024 empfiehlt die Stiko diese Impfung allen Kindern bis zum 5. Geburtstag.
Fremdsprachige Merkblätter (englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch) finden Sie auch zu dieser Erkrankung auf der Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum download.
Wenn Sie die Impfung für Ihr Kind wünschen, dann sprechen Sie uns an. Alle Krankenkassen müssen die Impfung zu 100% erstatten! Sie werden von uns eine Rechnung erhalten, Sie reichen die Rechnung bei Ihrer Kasse ein und erhalten die Kosten erstattet.
Meningokokken Gruppen A,C, W & Y Meningitis
Zur Hirnhautentzündung steht schon im Absatz "Meningokokken B Meningitis" etwas.
Während sich die Ständige Impfkommission erst im Januar 2024 zu einer allgemeinen Impfempfehlung gegen Grupp B Meningokoken durchringen konnte (obgleich der Impfstoff seit 2013 zugelassen ist), ist die Schutzimpfung gegen Meningkokken Gruppe C schon seit 2006 eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Noch länger wird bei unseren Nachbarn Dänemark und Niederlande dagegen geimpft oder in England.
Seit Ende des Jahres 2022 gibt es Impfstoff gegen die Meningokokken C in Kombination mit den Gruppen A, W & Y. Auch diese Erweiterung des Impfschutzes ist allerdings noch keine von den Kassen über die Versichertenkarte übernommene Schutzimpfung. Es ist aber auch eigentlich keine "zusätzliche" Impfung, sondern sie ersetzt einen Stiko-Pieks-Men-C durch die Impfung Men A, C, W, Y.
Warum das unbedingt sinnvoll ist, das sieht man, wenn man auf die Häufigkeiten schaut: 23% der Hirnhautentzündungen durch Meningokokken sind von den Gruppen W und Y verursacht (MenB = 53%; MenC = 11%; nicht gruppierbar 13%).
Und die Sterblichkeit ist für diese Gruppen noch einmal höher als für die Meningokokken B. Während 6,9% der MenB Patienten sterben, sterben durch MenY&MenW 24%, MenC 12%. (Quelle: Knuf M. Thieme Report, MenQuadfi, Oktober 2022; 1-12)
Fast jede Krankenkasse erstattet die Impfung auf Nachfrage. Unter diesem link ist ein Muster für die Erstattung bei den Krankankassen. Ausdrucken, ausfüllen, abschicken. Die Kosten belaufen sich auf ca. 100€ (d.h. Versicherte z.B. der AOK müssen 20€ in diesen zusätzlichen Schutz investieren).
Und es gibt wieder die Seiten der bzga mit den Erregersteckbriefen. Hier gibt es nicht nur Antworten auf alle Fragen zu Meningokokken, sondern auch die Merkblätter in deutsch, englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch.
Wie immer der Ratgeber des RKI. Fachlich klasse!
Krebs durch HP-Viren
Für die Impfung gegen das Humane Papilloma Virus (diese Viren sind für den Gebährmutterhalskrebs verantwortlich) ist der Impfplan geändert worden: wenn die erste Impfung vor dem 14. Geburtstag (Gardasil9®) erfolgt, dann reicht eine weitere Impfung aus um den gleichen Schutz zu erreichen, wie mit 3 Impfungen. Zwei Impfungen statt drei, wenn man nur früh genug beginnt. In unserer Praxis haben wir uns für den Impfstoff Gardasil 9® entschieden. Er bietet maximal möglichen Schutz vor den Virustypen, die den Gebärmutterhalskrebs verursachen und zusätzlichen Schutz vor den Virustypen, die die lästigen Genitalwarzen hervorrufen. Seit Juli 2018 ist die Impfung uch für Jungen zwischen 9 und 14 empfohlen. Auch sie können am Papilloma-Virus erkranken, aber vor allem übertragen sie schließlich die Viren. Die Begründung können Interessierte hier nachlesen.
Und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung stellt deutlich verständlicheres Informationsmaterial zur Verfügung. Lesen Sie in diesem Elternratgeber zur HPV-Impfung oder etwas kürzer auf den Seiten des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte nach und zögern Sie nicht, uns Fragen zu stellen! Mehrsprache Informationen finden Sie, wen Sie diesen QR-Code scannen:
Magen-Darm-Erkrankung durch Rotaviren
"Rotaviren sind die häufigste Ursache viraler Darminfektionen bei Kindern", so heißt es in dem Ratgeber des Robert Koch Institutes. Es gibt viele unterschiedliche Erscheinungsformen des Virus. Natürlich schützt der Impfstoff gegen die in Europa und Nordamerika vorkommenden Arten. So einen Impfstoff zu entwickeln lohnt sich. Denn diese Länder können sich das Impfen leisten. Obgleich sie auch ein ausgezeichnetes Gesundheitssystem haben und daher keine Todesfälle verhindert werden sondern "nur" ein paar Tage im Krankenhaus, schlimmstenfalls. Die Rotavirus-Stämme, an denen die Babys in Afrika und Asien sterben, da lohnt sich ein Impfstof nicht, die können sich das nicht leisten. (Ein kleiner Ausflug in die Literatur: Von Berthold Brecht gibt es ein kleines Gedicht, das zu diesem Thema gut passt:
"Armer Mann und reicher Mann
standen da und sah´n sich an.
Und der arme sagte bleich:
wär ich nicht arm, wärst Du nicht reich."
Soviel zum Thema reiches Europa.
Zurück zur Rota-Virus-Erkrankung. Am besten auf den Seiten Infektionsschutz nachzulesen. Wieder gibt es hier die Merkblätter in deutsch, englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch.
FSME - Zeckenimpfung
Eine Impfung gegen Zecken gibt es nicht. Zecken übertragen alerdings Erreger für unterschiedliche Erkrankungen. Und gegen die Viren, die für die "FrühSommer-Meningo-Enzephalitis" (FSME)verantwortlich sind, gegen diese Viren gibt es einen guten Impfschutz.
Wie der Name schon sagt (nachdem Sie sich durch die Seiten gekämpft haben sagt Ihnen der Name etwas!!! Tapfer! Schulnote 1 für gute Mitarbeit), also, wie der Name schon sagt, verursachen die Viren eine Erkrankung der Gehirnhäute (Meningitis) und eine Erkrankung des Gehirns selber (Enzephalitis).
Die Zecken gibt es bei uns, aber "unsere heimischen Zecken" übertragen NICHT diese Viren. Deshalb ist die Impfung ausschließlich eine Reiseimpfung. Auf dieser Karte können Sie sehen, inwelchen regionen die Zecken auch die Flaviviridae übertragen gegen die geimpft werden kann.
Und es gibt wieder die Seiten der bzga mit den Erregersteckbriefen. Hier gibt es nicht nur Antworten auf alle Fragen zur Frühsommer-Meninngoenzephalitis, sondern auch die Merkblätter in deutsch, englisch, französisch, türkisch, russisch und arabisch.
Wie immer der Ratgeber des RKI. Fachlich klasse!