Kinderarztpraxis - Mathias Genné
Was ist Laserlicht-Therapie (Low-Level-Laser)?
Die Strahlung eines Low-Level-Lasers ist ein Licht mit besonderen Eigenschaften und wird in der Medizin seit Jahrzehnten zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Das Licht ist sichtbar und sehr energiereich, es entsteht jedoch keine Wärme und somit auch keine Zerstörung von Gewebe. Stattdessen dringt die Laserstrahlung in die Zellen ein und beeinflusst deren Energiestoffwechsel, man spricht von Biostimulation oder Photobiomodulation (PBM).
Wie wirkt der Laser?
Das hochenergetische Laserlicht hat eine regulatorische Wirkung, die den Stoffwechsel der Zelle stimuliert. Das führt zu einer Aktivierung des Zellstoffwechsels (insbesondere der Mitochondrien) und der Energiegewinnung in der Zelle, zur Steigerung der Phagozytose und zur vermehrten Bildung von Bindegewebsfasern und Epithelzellen. Darüber hinaus werden verschiedene Biomediatoren beeinflusst.
Die therapeutischen Haupteffekte:
- Entzündungshemmung
- Schmerzlinderung
- Verminderung von Schwellungen
- Beschleunigung der Wundheilung
- Stimulation des Immunsystems
In welchen Fällen wird die Laserlichttherapie eingesetzt?
Einsatzgebiete bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen:
- Blutergüsse, Prellungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelverletzungen, Tennis- und Golfellbogen
- postoperative Wundbehandlung (Vermeidung großer Narben), frische und schlecht heilende Wunden, Keloide (überschießende Narbenbildung), Hämatome
- Behandlung chronischer und akuter Schmerzzustände (Rückenschmerzen, Schiefhals, Nackenschmerzen)
- Migräne (im akuten Fall aber auch vorbeugend)
- ADHS (zur Unterstützung während einer Therapie, noch experimentell, wird in den USA schon angewendet)
- Lippenherpes, Ekzeme, Neurodermitis, Akne, Verbrennungen
- Windeldermatitis, Nabelentzündungen
Wie funktioniert die Lasertherapie?
Die Therapie mit unseren Lasern ist sehr einfach. Zur Behandlung der betroffenen Stelle wird der Laser mit einem Abstand von 1 bis 2 cm vor den Bereich gehalten.
- Mit dem Flächenlaser können auch größere Areale vollständig bestrahlt. Zur Immunstimulation wir dabei der Brustkorb und der Hals bestrahlt. Bei sehr unruhigen Kinder kann auch die Kniekehlenregion gelasert werden. Bei ADHS und Migräne kann eine Bestrahlung des Kopfes und der Nackenregion hilfreich sein. Die Behandlungsdauer beträgt dabei 2-5 Minuten.
- Bei der Punktbestrahlung werden Wunden, Gelenke oder schmerzhafte Punkte mit einem speziellen Handlaser bestrahlt. Auch hier sind 1-5 min einzuplanen.
- Des Weiteren ist aber auch eine "Infusion" mit Laserlicht möglich. Dies ist insbesondere bei Jugendlichen zur Immunstimulation, bei körperlicher Schwäche und zur Verbesserung der Durchblutung und damit der Leistungsfähigkeit geeignet. Diese Therapieform nimmt ungefähr 30min in Anspruch.
Die Behandlungszeit und -häufigkeit richtet sich nach den gängigen Indikationen. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien konnten eindeutige Effekte insbesondere im Bereich der Schmerzlinderung bei chirurgischen und orthopädischen Krankheitsbilder festgestellt werden.
Grundsätzlich kann man sagen, das Wunden und akute Erkrankungen ca. 2-3x bestrahlt werden sollten. Zur Immunstimulation oder chronischen Beschwerden sollten mindestens 5-10 Anwendungen erfolgen. Die Sitzungen werden dann 1-2x wöchentlich durchgeführt.
Wie läuft eine Behandlung ab?
Vor jeder Therapie sollte ein Anamnesegespräch stehen. Hierbei werden die Beschwerden und die Notwendigkeit einer erweiterten Diagnostik besprochen. Sollte anschließend festgestellt werden, dass eine Lasertherapie sinnvoll und zielführend sein kann, werden die Häufigkeit, die Kosten und der Ablauf erörtert und eventuell ein Termin zur Bestrahlung vereinbart.
Am Tag der Bestrahlung sollte der Patient gut getrunken haben und keine Infektzeichen bieten. Er wird entsprechend des Bestrahlungsplans auf einer Liege oder einem Stuhl positioniert und nach dem zuvor festgelegten Plan bestrahlt. Dabei kann es auch notwendig sein, die Position zu verändern oder eine Kombination aus verschiedenen Lasern zu nutzen.
Sensible Patienten können nach der Therapie durchaus ein komisches Gefühl verspüren. Da etliche Prozesse im Körper und im Stoffwechsel angeregt werden, was auch zu Entgiftungsprozessen beitragen kann, ist es wichtig auch weiterhin viel zu trinken, um die Ausscheidung anzuregen und Abbauprodukte aus dem Körper auszuschwemmen
Wie auch bei normalen Therapien (Operationen, Antibiosen, Schmerzmedikamenten) hängt der Erfolg von vielen Faktoren ab. Nicht bei jedem stellt sich der erwünschte Effekt sofort ein oder hält für immer. Ein schmerzender Rücken, der nach Therapie schmerzfrei ist, kann wieder anfangen zu schmerzen, wenn die Ursache der Symptome nicht behoben wird.
Der Abbruch der Therapie ist jederzeit möglich aber fast nie sinnvoll um den Therapieerfolg zu sichern. Bitte entscheiden Sie sich vor Beginn der Therapie, ob Sie die Kosten übernehmen können.
Wie sicher ist eine Lasertherapie und welche Nebenwirkungen treten auf?
In den letzten 40 Jahren wurden ca. 5000 Studien und Fallbeobachtungen zur Lasertherapie durchgeführt. Dabei wurden keine Nebenwirkungen beobachtet.
Die Therapie an sich ist schmerzfrei und ungefährlich. Allerdings ist es zwingend erforderlich während der Therapie nicht in den Laser zu schauen, da dies zu Schädigungen der Augen führen kann. Deshalb tragen Patient und Therapeut eine Schutzbrille.
Was kostet eine Lasertherapie?
Wie viele Therapien die in der Alternativmedizin mit Erfolg durchgeführt werden (z.B. Osteopathie, Bioresonanz, Homöopathie), ist auch die Lasertherapie keine Regelleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Sie müssen die Kosten also selber tragen. Bei Privatversicherten übernehmen viele Kassen mittlerweile die Therapiekosten.
Eine Therapiesitzung kostet ca. 25 Euro. Bei der intravenösen Therapie müssen Sie mit Kosten von 50-60 Euro rechnen.
Je nach Indikation können die Kosten auch abweichen, was zuvor jedoch mit Ihnen besprochen wird.