Dr. med. Martin Lang & Dr. med. Petra Weinzierl-Moll
Kinder- und Jugendärzte, Homöopathie, Augsburg
Grippe, Influenza Ansteckung: bereits ein Tag vor Ausbruch einer Grippe ist der Patient hochansteckend für seine Umgebung, durch infizierte Tröpfchen in seiner Ausatemluft. Die Virusaus-scheidung aus Nase und Mund ist 3 Tage sehr hoch - sie dauert insgesamt 7 Tage. Die Zeit zwischen Ansteckung und Erkrankung (Inkubationszeit) beträgt nur 2 - 3 Tage. Grippe-Symptome: typischerweise beginnt die Influenzaerkrankung sehr plötzlich und heftig mit hohem Fieber, starkem Krankheitsgefühl und Mattigkeit, Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen, trockenem Husten, Halsschmerzen, Bindehautentzündung. Bei Kindern sind Magen-Darm-Beschwerden häufig festzustellen. Säuglinge und Kleinkinder zeigen schwere Atemwegsinfekte, wie Krupphusten, oder Bronchiolitis. Komplikationen und Gefahren: sind u.a.: schwere, z.T. fulminante Lungenentzündungen (oft durch Staphylokokken verschlimmert), Herzmuskelentzündung (Myokarditis), Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Muskelentzündung, Entzündung des Hirns und des Rückenmarkes. Gefährdet sind v.a. ältere Menschen über 60 Jahre, sowie Menschen mit Lungen-, Herz- oder Nierenleiden, Immungeschwächte. Therapie: In der Regel gute Heilerfahrungen mit homöopathischen Medikamenten. In schweren Fällen sind die modernen Neuraminidasehemmer Tamiflu (ab 2. LJ.) und Relenza sind hochwirksam, aber nur wenn sie frühzeitig (in den ersten 2 Tagen) gegeben werden. Sie können auch zur Familienprophylaxe eingesetzt werden. |
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Entstehung und Verbreitung der Influenza-Grippe Der Erreger der echten Grippe ist Influenza-Virus. Man kennt drei Typen: A, B, C. Dank seiner besonderen Eigenschaften gilt das Influenzavirus als eine gefürchtete Ausnahmeerscheinung in der Welt der Erkältungserreger. Ausbreitung des Influenzavirus: es ist hochansteckend (über winzige Tröpfchen in unserer Atemluft) und ist in der Lage sich rasend schnell über den gesamten Globus auszubreiten. Zudem besitzt es besondere Stoffe (Hämagglutinin, Neuraminidase), die ihm das Eindringen in menschliche Zellen enorm vereinfachen. Grippe - Epidemieen: sehr gefährlich ist die Fähigkeit des Influenza A Virus sich alljährlich zu verändern. Etwa alle 3 - 5 Jahre treten neue Virusvarianten auf, gegen die wir Menschen noch keine Abwehrstoffe (Immunität) entwickelt haben, es kommt zu Epidemieen (Grippewellen). Tödliche Influenza - Pandemieen: in der Vergangenheit haben sich alle 10 - 30 Jahre menschliche Influenza A - Viren mit Krankheitserregern aus dem Tierreich (Schwein, Pferd, Vögel) gepaart und vollkommen neue Influenza-Typen hervorgebracht, die weltweite Zerstörung mit Millionen Todesfällen mit sich brachten (sog. Pandemieen). Beispiele: 1918: Spanische Grippe (H1N1) - 1957: Asiatische Grippe (H2N2) - 1968: Hongkong Grippe (H3N2) - 1977: Span. u. Hongkong Grippe. Merke: durch seine Fähigkeit sich immer wieder stark zu verändern, umgeht das Influenzavirus geschickt die Antikörperbildung unseres Immunsystems. |
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Andere Grippeerreger, Krankheitsbilder Krankheitserreger: etwa 90% aller grippalen Infekte werden durch Viren ausgelöst. Sehr häufig finden wir Adenoviren (1-7), Parainfluenzaviren (1-4), Rhinoviren, RSV, Coxsackieviren, ECHO- und Coronaviren. Die Symptome der grippalen Infekte ähneln denen einer Influenza-Grippe, verlaufen aber milder und meist unkomplizierter. Der Beginn ist allmählich (z.B. Kribbeln in der Nase, Kratzen im Hals, der Fieberanstieg langsam. Das Krankheitsgefühl und Mattigkeit sind ebenso wie die Gliederschmerzen geringer ausgeprägt. Der Husten ist in der Ausprägung variabel, ebenso die Halsschmerzen, Niessen und Naselaufen (Rhinitis). Typischerweise sind im Kindesalter Magen-Darm-Beschwerden häufig in Begleitung von grippalen Infekten festzustellen. Komplikationen: sind u.a.: Lungenentzündung (durch bakterielle Superinfektionen), Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Mittelohrentzündung (Otitis media), Muskelentzündungen, selten: Herzmuskelentzündung (Myokarditis). Therapie: eine kausale Therapie gegen Grippe-Infektionen ist in der Schulmedizin nicht bekannt. Im Regelfall können sie mit homöopathischen Medikamenten (siehe: Fieber-Medizin, Kap.: Homöopathie) und bewährten Hausmitteln gelindert und heilt werden. In schweren Fällen (Trinkunlust, Appetitlosigkeit, Fieberdelir, Unruhezustände und Schlafstörung) können Sie fiebersenkende Medikamente einsetzen. Merke: bei jedem längeren oder schwereren Krankheitsverlauf sollte eine ärztliche Diagnostik erfolgen, da hier eine bakterielle Superinfektion (z.B. Pneumokokken, Hämophilus, Mykoplasmen, Chlamydien, Moraxella) auszuschließen ist. |
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Medizin für Kinder in Augsburg | Linktipp: www.jugendmedizin.de
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Intervallfasten vermutlich ungeeignet für Jugendliche
Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Alter eine bedeutende Rolle für die Auswirkungen von Intervallfasten spielt. Forschende der Technischen Universität München (TUM), des LMU-Klinikums München und des Helmholtz-Zentrums in München entdeckten bei jungen Mäusen, dass Intervallfasten die Entwicklung insulinproduzierender Betazellen beeinträchtigte. Die Ergebnisse geben Anlass zur Sorge hinsichtlich möglicher Risiken für Jugendliche.
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Die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen ist auch Jahre nach der Corona-Pandemie noch deutlich schlechter als vor der Pandemie. Das zeigen die Ergebnisse der sechsten und siebten Befragungsrunde der COPSY-Studie (COrona und PSYche) des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE). Hatte sich das psychische Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen nach der Pandemie zunächst verbessert, setzte sich dieser Trend im Herbst 2024 nicht weiter fort – insgesamt berichten etwa 5% mehr Kinder und Jugendliche über eine schlechtere psychische Gesundheit als vor der Pandemie.