Kinder- & Jugendärzte im Netz

Ihre Haus- und Fachärzte von der Geburt bis zum vollendeten 18. Lebensjahr

Herausgeber:

Dr. med. Martin Lang & Dr. med. Petra Weinzierl-Moll
Kinder- und Jugendärzte, Homöopathie, Augsburg

Homöopathie

Einführung

Das Leben ist vielseitiger als Analysen und Messungen darstellen können. In der Vergangenheit haben immer wieder geniale Menschen der etablierten Wissenschaft bewiesen, daß man sich über herkömmliche Methodik hinwegsetzen muß, um Verständnis für die Natur zu erhalten. Ich denke an Gelileo Galilei (Die Erde ist eine Kugel ...), Albert Einstein's Relativitätstheorie ("Alles Wissen über die Wirklichkeit geht von der Erfahrung aus und mündet in ihr ...) oder Sigmund Freud (entdeckte die Grundpfeiler der psychischen Entwicklung). Auch Samuel Hahnemann, der Entdecker der "homöopathischen" Gesundheitslehre revolutionierte die bis dahin gültige Lehrmeinung mit seiner Erkenntnis: "Geiches mit Gleichem" zu behandeln. Diese Idee des Ähnlichkeitsprinzipes ("Similia similibus curentur" "Ähnliches heilt das Ähnliche") ist alt und bereits bei Hippokrates (460-377 v.Chr.) und Paracelsus (1493-1541) beschrieben. Samuel Hahnemann (1755-1843) entwickelte aus dieser Idee ein Heilprinzip, in dem er in Selbstversuchen Wirkstoffe studierte, die beim gesunden Menschen Krankheitssymptome auslösen, in starker Verdünnung beim Kranken aber zu heilen vermögen.
Dabei verwendet man kleinste, verdünnte Arzneimitteldosen und löst sich von der Vorstellung der materiellen Wirkung der Artnei, hin zur immateriellen energetischen Wirkung der "potenzierten" Substanz. Die naturwissenschaftliche "Schul"-Medizin versucht Krankheiten mit gegensätzlichen Mitteln zu behandeln, z.B. Fieber mit fiebersenkenden, Schmerz mit schmerzsenkenden, oder Infekte mit erregerabtötenden Medikamenten. In der Homöopathie hingegen, wird die Krankheit mit dem Mittel geheilt, das (in hoher Dosierung verabreicht), selbst die gleichen Krankheitssymptome verursachen würde. Beispielsweise gibt man auf eine Bienenstichstelle, die hellrot wird, stark anschwillt und einen stechenden Brennschmerz erzeugt, hochverdünntes, homöopathisch zubereitetes Biengift (Apis).

Florian und Katharina 2001
Florian und Katharina 2001

Konstitutionsbehandlung – Klassische Homöopathie

Es liegt in der ganzheitlichen Eigenschaft der homöopathischen Arznei, daß sie Körper, Seele und Geist wechselseitig zu beeinflußen vermag. Daher ist sie in der Lage, Störungen zu behandeln, die schulmedizinisch schwer therapierbar sind, wie z.B. Schlafstörungen, Schreiunruhe, Allergien, Infektanfälligkeit und Immunschwächen, wiederkehrende Fieberschübe oder Hals-, Nasen-, Ohrenentzündungen, Verhaltensstörungen wie Hyperaktivität (ADS / ADHS) oder gesteigerte Aggressivität, Bettnässen, Entwicklungsstörungen oder Erziehungsprobleme. Analog zu einer Akutbehandlung, werden bei diesen tiefergehenden Störungen die Gesamtheit der Persönlichkeitseigenschaften erfasst. Dieses Vorgehen nennt sich Konstititutionstherapie, oder klassische Homöopathie. Eine ausführliche Analyse aller Charaktereigenschaften ist eine teilweise schwierige Prozedur, die nur ein erfahrener Homöopath durchführen darf.

Botanischer Garten
Botanischer Garten

Bewährte Arzneien - Organbehandlung

Mein Lehrer Prof. Mathias Dorcsi nennt Homöopathie eine „Familienmedizin“ und erinnert uns an die Zeiten, in denen Homöopathie noch heimlich von Nonnen und Priestern u.a. nichtärztlichen „Pfuschern“ verordnet wurde. Die Selbstbehandlung ermöglichen Arzneien, die sich bei bestimmten Krankheitszuständen regelmäßig bewähren. Diese Mittel werden mit ihren Leitsymptomen in Homöopathischen Ratgebern, bzw. in sog. Repetitorien katalogisiert. Die möglichst genaue Beobachtung der Krankheitssymptome Ihrer Kinder ermöglicht Ihnen das (rasche) Auffinden der angezeigten Arznei in einem entsprechenden Ratgeber. Diese Arzneien sind allerdings nur zur Behandlung einzelner Organe geeignet und dürfen ausschließlich in tiefen Potenzen (bis max. D12) verabreicht werden.

Seerosen im Augsburger Spickel
Seerosen im Augsburger Spickel

Die homöopathische Potenz

Zur Herstellung homöopathischer Arzneien werden vorwiegend pflanzliche, mineralische oder tierische Ausgangsstoffe nach bestimmten Herstellungsvorschriften verarbeitet. Um ihre (aggressive) Wirkung zu vermeiden, werden sie in exakt einzuhaltenden Abstufungen verdünnt. Nach Abschluß des Herstellungsverfahrens („Potenzierung“) üben sie feinste Reize auf den Organismus aus, um die natürlichen, körpereigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren. Dank dieser feinen nicht-chemischen Reize, sind homöopathische Arzneien frei von unerwünschten Nebenwirkungen (chemischer Präparate) und gelten in der Therapie von Säuglingen, Kindern, Schwangeren und überempfindlichen Menschen als besonders geeignet.

Der Arzneigrundstoff wird in der Homöopathie stufenweise verdünnt, dabei kräftig verschüttelt oder verrieben. Nach der homöopathischen Lehre verstärkt diese Arzneiverdünnung die Heilkraft, das Verdünnungsverfahren wird somit „Potenzierung“ genannt. Die Potenz des Mittels, beschreibt also die Verdünnungsstufe und auch die Wirkkraft der Arznei. Je stärker ein Arzneistoff verdünnt (potenziert), desto stärker die immaterielle energetische Wirkung, die von ihm ausgeht. Man unterscheidet niedere „tiefe“ Potenzen (D1 – D12 / LM1 u. LM2), mittlere Potenzen (D12 – D24 / LM3 – LM5) und Hochpotenzen (D30 und höher / LM6 und höher).

Einnahme

Bei Kindern empfehle ich Globuli (Kügelchen), da sie frei von Alkohol sind und einen "guten" süßlichen Geschmack haben. Die Globuli halten sie bitte nie länger in der Hand, da der homöopathische Wirkstoff hauptsächlich an Ihrer Oberfläche liegt. Um ein Verschlucken bei Säuglingen unter einem Jahr zu vermeiden, sollten die Globuli auf einem Plastiklöffel mit Tee oder Wasser (bitte nicht Milch!) aufgelöst werden (dauert ca. 3 Min.). Alle übrigen Kinder lassen die Globuli (möglichst unter der Zunge) im Mund zergehen. Verabreichen Sie die Arznei am besten mit einem kleinen Abstand vor dem Essen. Starke Reize wie Zahnpasta, Kaugummi, ätherische Duftöle (bes. Menthol, Kampher, Pfefferminze) blockieren die Wirkung teilweise und sind mindestens eine halbe Stunde um die Arzneigabe herum zu meiden. Aufbewahrung der Arznei bitte kindersicher (!), licht- und feuchtigkeitsgeschützt, nicht in der Nähe stark riechender Essenzen.

Dosierung 

Wie geschildert besteht die homöopathische Arznei nicht aus einem chemischen Wirkstoff, sondern entfaltet Ihre Heilkraft über immaterielle Energie. Dadurch ist die Einnahmemenge weniger bedeutsam, als die Häufigkeit der Einnahme. (Denken sie an eine Schaukel, die Sie immer wieder leicht anstossen, damit sie weiterschwingen kann.) Üblicherweise empfiehlt sich die Dosis von 3 Globuli für Säuglinge und Kleinkinder, 5 Globuli ab dem 3. Lebensjahr. Tiefe Potenzen (D1-D6) werden öfter wiederholt, z.T. stündlich, mittlere Potenzen (D12-D30) ein- bis dreimal täglich, Hochpotenzen (D200, LM 12) nur einmalig. Die Einahmefolge gilt für die akute Erkrankung. Reduzieren Sie die Häufigkeit der Gaben sobald Sie eine Besserung bemerken, d.h. je akuter die Krankheit – desto öfter die Arznei (Ausnahme: chronische Zustände!). Schläft Ihr Kind, machen Sie eine Verabreichungspause. Eine Medikamentengabe über eine Woche sollte nur in Rücksprache mit Ihrem Therapeuten erfolgen, niemals über sechs Wochen hinaus ohne Medikamentenpause therapieren.

Behandlungs-Liege
Behandlungs-Liege

Linktipp: www.jugendmedizin.de

Medizin für Kinder in AugsburgHier finden Sie auf über 600 Seiten:

Im Buchhandel: Dr. Lang: Die Gesundheit Ihres Kindes

Im Internet:
Dr. Lang im Expertenforum


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